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Warum sich deine Augen im Schlaf bewegen

  • 3 Min. Lesedauer
  • Veröffentlicht am 22. Juli 2024

Hast du dich gefragt, warum sich deine Augen im Schlaf bewegen? Dieses Phänomen, genannt REM-Schlaf (Rapid Eye Movement), ist entscheidend für unsere Träume und die Schlafqualität. In diesem Beitrag erfährst du, warum deine Augen so aktiv sind und wie das mit deinen Träumen zusammenhängt.

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Die Bedeutung der Augenbewegungen im Schlaf

Das Phänomen, dass sich unsere Augen im Schlaf bewegen, ist ein faszinierender Bestandteil unseres Schlafzyklus. Diese Bewegungen treten hauptsächlich während der REM-Phase auf, eine der fünf Schlafphasen, die wir jede Nacht durchlaufen.

Der Schlafzyklus: Fünf Phasen

Unser Schlafzyklus besteht aus fünf Phasen: vier Nicht-REM-Phasen (NREM) und einer REM-Phase. Diese Phasen wiederholen sich mehrmals während der Nacht:

  • Phase 1 (Einschlafphase): Übergang zwischen Wachsein und Schlafen. Diese Phase dauert normalerweise nur wenige Minuten, etwa 5–10 Minuten. Dein Körper beginnt, sich zu entspannen und die Muskelaktivität nimmt ab. Die Augen bewegen sich langsam und die Atmung wird gleichmässiger. In dieser Phase kannst du noch leicht geweckt werden.

  • Phase 2 (Leichtschlafphase): Beginn des eigentlichen Schlafs, leichte Schlafphase. Diese Phase dauert etwa 10–25 Minuten und wiederholt sich mehrmals in der Nacht. Die Körpertemperatur sinkt und die Herzfrequenz verlangsamt sich. Schlafspindeln und K-Komplexe, spezielle Muster im Gehirn, treten auf. Sie helfen dabei, Erinnerungen zu speichern und das Gedächtnis zu stärken. Hier verbringen wir etwa 50 % unserer gesamten Schlafzeit.

  • Phase 3 (mitteltiefer Schlaf): Übergangsphase zum Tiefschlaf. Diese Phase dauert etwa 20–40 Minuten. Die Gehirnaktivität nimmt ab und die Gehirnwellen werden langsamer und tiefer. Dies bedeutet, dass das Gehirn in dieser Phase weniger aktiv ist als während der Wach- oder REM-Phasen. Dies ermöglicht es dem Körper, sich zu erholen und zu regenerieren.

  • Phase 4 (Tiefschlaf): Tiefschlaf, der für körperliche Erholung und Wachstum extrem wichtig ist. Diese Phase kann insgesamt 20–40 Minuten dauern und tritt vor allem in den ersten Schlafzyklen der Nacht auf. Die Gehirnwellen sind jetzt hauptsächlich Delta-Wellen. Sie sind ein Zeichen dafür, dass das Gehirn in einem Zustand der minimalen Aktivität ist, was dem Körper hilft, sich vollständig zu regenerieren und zu erholen.

In dieser Phase sind die Gehirnaktivitäten am langsamsten, was zur körperlichen und geistigen Erholung beiträgt. Während dieser Phase ist es sehr schwer, jemanden zu wecken. Körperreparatur, Wachstum und das Immunsystem profitieren besonders in dieser Phase. Wachstumshormone werden freigesetzt und Zellreparaturen finden statt.

  • Phase 5 (REM-Schlaf): Diese Phase ist durch schnelle Augenbewegungen, lebhafte Träume und intensive Gehirnaktivität gekennzeichnet.

Der REM-Schlaf: Eine entscheidende Schlafphase

Die REM-Phase, die etwa 20–25 % unseres gesamten Schlafes ausmacht, ist besonders bemerkenswert. Diese Phase dauert anfangs etwa 10 Minuten und verlängert sich mit jedem Zyklus, bis sie bis zu einer Stunde dauern kann. In der REM-Phase (Rapid Eye Movement) bewegen sich die Augen schnell unter den geschlossenen Lidern hin und her.

Dies ist die Phase, in der wir die lebhaftesten Träume erleben. Unser Gehirn ist in dieser Phase fast so aktiv wie im Wachzustand, jedoch bleibt der Körper in einer Art Lähmung, um uns davor zu schützen, unsere Träume physisch auszuleben. Der REM-Schlaf ist entscheidend für die Verarbeitung und Konsolidierung von Erinnerungen sowie für die emotionale Regulierung.

Träume und Augenbewegungen

Eine der Hauptaufgaben des REM-Schlafs ist die Verarbeitung und Speicherung von Erinnerungen und Emotionen, was durch das Träumen geschieht. Während dieser Phase erleben wir lebhafte Träume und unsere Augen bewegen sich schnell hin und her. Diese Bewegungen spiegeln die visuellen Eindrücke und die Aktivität unseres Gehirns wider, während wir träumen. Es ist fast so, als ob unsere Augen den Szenen folgen, die wir im Traum erleben, obwohl sie geschlossen sind.

Gehirnaktivität und Informationsverarbeitung

Während des REM-Schlafs arbeitet unser Gehirn intensiv daran, Informationen zu verarbeiten, die wir während des Tages aufgenommen haben. Es ordnet Erinnerungen, lernt neue Fähigkeiten und verarbeitet emotionale Erfahrungen. Die schnellen Augenbewegungen sind ein sichtbares Zeichen dieser intensiven Gehirnaktivität. Studien haben gezeigt, dass diese Phase des Schlafs besonders wichtig für das Lernen und die emotionale Regulierung ist.

REM-Schlafstörungen

Es gibt bestimmte Schlafstörungen, die mit abnormen Augenbewegungen verbunden sind, wie die REM-Schlaf-Verhaltensstörung. Bei dieser Störung fehlt die übliche Lähmung des Körpers während der REM-Phase. Das bedeutet, dass die Betroffenen während ihrer Träume körperliche Aktivitäten ausführen können, wie etwa Schreien, Treten, Schlagen oder sogar aus dem Bett springen. Diese Verhaltensweisen sind oft direkt mit den Inhalten der Träume verknüpft. Wenn jemand beispielsweise von einem Kampf träumt, könnte er im Schlaf tatsächlich boxen.

Die Störung kann gefährlich sein, da die Betroffenen unbewusst und ohne Kontrolle agieren. Dies kann zu Verletzungen führen – sowohl für die Person selbst als auch für ihren Schlafpartner. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Betroffene versehentlich verletzen, indem sie sich plötzlich und unkontrolliert bewegen.

Die Bewegung der Augen im Schlaf ist ein komplexes und faszinierendes Phänomen, das eng mit unseren Träumen und der Gehirnaktivität verbunden ist. Es spielt eine entscheidende Rolle für unsere geistige und emotionale Gesundheit und das Lernen. Wenn du das nächste Mal siehst, dass sich die Augen deines Partners im Schlaf bewegen, denk daran: Das ist ein Zeichen dafür, dass das Gehirn fleissig daran arbeitet, die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten und sich auf den nächsten vorzubereiten.

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