• Gesunde Augen

Wie oft blinzeln wir eigentlich am Tag?

  • 5 Min. Lesedauer
  • Veröffentlicht am 7. November 2024

Hast du dich schon mal gefragt, wie oft du am Tag blinzelst? Es passiert so automatisch, dass wir es meistens gar nicht bemerken. Dabei spielt es eine wichtige Rolle für unsere Augen. Blinzeln schützt, befeuchtet und reinigt unsere Augen. In diesem Artikel erfährst du alle interessanten Fakten über den Wimpernschlag.

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Wie oft blinzelt man am Tag?

Wir blinzeln durchschnittlich 15–20 Mal pro Minute, was etwa 1.200 bis 1.400 Mal pro Stunde und rund 14.000 bis 19.000 Mal pro Tag entspricht. Jeder Wimpernschlag passiert ganz automatisch und häufig, ohne dass wir daran denken müssen.

Interessanterweise blinzeln Babys viel weniger als Erwachsene. Während wir durchschnittlich 15–20 Mal pro Minute blinzeln, tun es Babys nur etwa 1–2 Mal pro Minute. Der Grund dafür ist, dass ihre Augen nicht so schnell trocken werden, da sie einen dickeren Tränenfilm auf der Hornhaut haben. Ihre Umgebung ist zudem oft noch ruhiger und weniger reizintensiv. Ausserdem wird vermutet, dass Babys weniger oft blinzeln, weil ihr Gehirn noch nicht so viele visuelle Informationen verarbeiten muss.

Ein Blinzeln ist ein schneller und unbewusster Vorgang, bei dem das obere Augenlid kurz und schnell über die Augenoberfläche gleitet. Dabei wird eine dünne Schicht Tränenflüssigkeit über das Auge verteilt, die als Tränenfilm bezeichnet wird.

Das Blinzeln wird durch das nervale Steuerungssystem des Körpers ausgelöst. Der Facialisnerv, der für die Bewegungen der Gesichtsmuskeln verantwortlich ist, sorgt dafür, dass sich die Augenlider schnell schliessen und wieder öffnen. Normalerweise geschieht das Blinzeln reflexartig, etwa bei plötzlichem Helligkeitseinfall oder um das Auge vor Gefahren zu schützen.

Wenn wir konzentriert sind oder uns auf etwas fokussieren, reduziert sich die Blinzelfrequenz. Das kann zu einem Austrocknen der Augen führen, wenn wir es nicht bewusst ausgleichen. Der Blinzelvorgang ist somit ein wichtiger Teil der Augenpflege, den der Körper in regelmässigen Abständen automatisch durchführt, um die Augengesundheit zu erhalten.

Warum ist es notwendig zu blinzeln?

Blinzeln ist für die Gesundheit unserer Augen unerlässlich, da es eine Vielzahl wichtiger Funktionen erfüllt.

Schutz der Augen

Blinzeln hilft, die Augen vor schädlichen äusseren Einflüssen zu schützen. Beim Blinzeln schliesst sich das Augenlid blitzschnell. Das verhindert, dass Staub, Schmutz, kleine Partikel oder andere Fremdkörper in das Auge gelangen. Es dient also als erste Schutzbarriere gegen diese Gefahren. Darüber hinaus hilft der Wimpernschlag auch, plötzliche helle Lichtquellen oder Reizstoffe zu vermeiden, die das Auge irritieren könnten.

Befeuchtung der Augen

Bei jedem Lidschlag wird der Tränenfilm gleichmässig über die Augenoberfläche verteilt. Der Tränenfilm ist eine dünne Schicht aus Tränenflüssigkeit, die sich aus Wasser, Salzen, Enzymen und Antikörpern zusammensetzt. Diese Schicht sorgt dafür, dass das Auge immer gut befeuchtet bleibt und nicht austrocknet. Eine konstante Befeuchtung ist wichtig, um das empfindliche Gewebe des Auges vor Irritationen zu schützen und die Sehfähigkeit zu erhalten. Wenn der Tränenfilm nicht regelmässig erneuert wird, können sich Symptome wie Trockenheit, Rötung oder Brennen einstellen.

Der Tränenfilm besteht aus drei Schichten:

  • Ölschicht (äussere Schicht): Diese verhindert, dass die Tränen zu schnell verdunsten.

  • Wässrige Schicht (mittlere Schicht): Sie sorgt für die Feuchtigkeit und enthält die Nährstoffe für die Hornhaut.

  • Schleimschicht (innere Schicht): Diese sorgt dafür, dass der Tränenfilm gut an der Augenoberfläche haftet.

Reinigung der Augen

Blinzeln trägt auch dazu bei, das Auge zu reinigen. Es fördert die Entfernung von kleinen Ablagerungen und Schmutzpartikeln, die sich auf der Augenoberfläche ablagern können. Beim Blinzeln werden winzige Tränen in die Augenwinkel gedrückt und von dort in die Tränennasenkanäle abgeleitet, was dazu beiträgt, das Auge kontinuierlich zu reinigen.

Obwohl dieser Prozess unbewusst und blitzschnell abläuft, ist er für die Aufrechterhaltung einer gesunden Augenfunktion von entscheidender Bedeutung.

Welche Faktoren beeinflussen die Blinzelfrequenz?

Die Blinzelfrequenz wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst.

  • Blick auf Bildschirme: Längeres Starren auf Bildschirme (wie Computer, Smartphones oder Tablets) reduziert die Blinzelfrequenz erheblich. Studien zeigen, dass wir beim Arbeiten am Bildschirm deutlich weniger blinzeln wie normalerweise. Das führt oft zu Trockenheit und Reizungen der Augen.

  • Lichtverhältnisse: Bei hellem Licht oder direkter Sonneneinstrahlung blinzeln wir häufiger, um die Augen zu schützen und die Intensität des Lichts zu reduzieren. Umgekehrt kann bei schwachem Licht die Blinzelfrequenz sinken.

  • Emotionen und Stress: Emotionale Zustände wie Angst, Stress oder Nervosität können die Blinzelfrequenz beeinflussen. Wir neigen dazu, in stressigen Situationen schneller zu blinzeln. Umgekehrt kann intensives Nachdenken oder Konzentrieren das Blinzeln verlangsamen.

  • Trockene Luft: In trockenen oder klimatisierten Räumen blinzelt man oft weniger, weil die Luft die Tränen schneller verdunsten lässt. Das kann zu einer verminderten Tränenproduktion und zu trockenen Augen führen.

  • Gesundheitliche Zustände: Bestimmte gesundheitliche Zustände, wie z. B. das Sjögren-Syndrom (eine Autoimmunerkrankung, die zu trockenen Augen führt) oder Augenerkrankungen wie Blepharitis (Entzündung der Augenlider), können die Blinzelfrequenz beeinflussen.

  • Schlafmangel: Weniger Schlaf kann zu einer geringeren Blinzelfrequenz führen. Bei Müdigkeit neigt man dazu, langsamer zu blinzeln. Das kann zu trockenen Augen und verminderter Konzentration führen.

  • Fokus und Aufmerksamkeit: Wenn du dich stark auf eine Aufgabe konzentrierst, wie z. B. beim Lesen, Schreiben oder Arbeiten am Computer, blinzelt man oft weniger. Dieser Zustand wird als visuelle Fixation bezeichnet und führt zu einer geringeren Blinzelfrequenz.

  • Alter: Mit zunehmendem Alter neigen wir dazu, weniger zu blinzeln, da die Tränenproduktion oft abnimmt. Auch der natürliche Alterungsprozess kann dazu führen, dass sich das Blinzeln verändert.

Wie kann ich trockene Augen vermeiden?

Trockene Augen können unangenehm sein und die Lebensqualität beeinträchtigen. Hier sind einige einfache Tipps zur Prävention:

  • Regelmässig blinzeln: Besonders bei der Arbeit am Computer oder bei der Nutzung von Smartphones ist es wichtig, bewusst öfter zu blinzeln. Das hilft, den Tränenfilm gleichmässig zu verteilen und die Augen zu befeuchten.

  • Der 20-20-20 Regel folgen: Um die Augen zu entlasten, solltest du alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf etwas 20 Fuss (ca. 6 Meter) Entferntes schauen. Diese Übung reduziert die Belastung durch Bildschirmarbeit und fördert das Blinzeln.

  • Luftfeuchtigkeit erhöhen: Wenn du in einem klimatisierten oder geheizten Raum bist, kann ein Luftbefeuchter die Luftfeuchtigkeit erhöhen und so das Verdunsten der Tränen verhindern.

  • Augentropfen nutzen: Künstliche Tränen befeuchten die Augen und lindern die Symptome von trockenen Augen. Diese Tropfen sind in der Apotheke erhältlich und können nach Bedarf verwendet werden.

  • Blenden vermeiden: Helles Licht oder Sonnenstrahlen können die Augen belasten und das Austrocknen verstärken. Eine Sonnenbrille oder eine Computerbrille reduziert Blendungen.

  • Ausreichend trinken: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um den Körper und die Augen mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen. Wasser hilft, die Tränenproduktion aufrechtzuerhalten.

  • Gesunde Ernährung und Bewegung: Omega-3-Fettsäuren, die in Lebensmitteln wie Fisch, Leinsamen und Walnüssen vorkommen, können die Tränenproduktion fördern und so trockene Augen vorbeugen. Ausserdem unterstützt regelmäsige Bewegung die Durchblutung, was wiederum die Gesundheit deiner Augen positiv beeinflussen kann.

  • Augen regelmässig schliessen: Wenn du längere Zeit auf einen Bildschirm starrst, schliesse deine Augen für einige Sekunden, um sie zu entlasten und zu befeuchten. Heutzutage gibt es zahlreiche Programme, die du auf deinem Rechner installieren kannst. Diese erinnern dich regelmässig daran, zu blinzeln oder eine Augenübung durchzuführen.

  • Augen nicht reiben: Reiben reizt die Augen zusätzlich und verschlimmert die Symptome. Ebenso kann es zu einer oberflächlichen Verletzung der Hornhaut führen. Stattdessen hilft es, sie sanft zu befeuchten und zu beruhigen, indem du kühle Kompressen auflegst.

  • Pausen bei Kontaktlinsen: Wenn du Kontaktlinsen trägst, ist es wichtig, regelmässig Pausen einzulegen oder die Tragedauer zu begrenzen. Da Kontaktlinsen das Risiko haben, das Austrocknen der Augen zu verstärken.

Mit diesen einfachen Tipps kannst du trockenen Augen vorbeugen und für eine bessere Augenpflege im Alltag sorgen.

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