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Augenzucken: Ursachen, Behandlung und Prävention

  • 6 Min. Lesedauer
  • Veröffentlicht am 25. August 2023

Kennst du das Gefühl, wenn plötzlich deine Augenlider zu zucken beginnen? Augenzucken, medizinisch als Faszikulation bezeichnet, ist ein häufig auftretendes Phänomen, das fast jeder von uns schon einmal erlebt hat. Obwohl es in der Regel harmlos ist, kann es lästig und beunruhigend sein. In diesem Blogbeitrag werden wir uns eingehend mit dem Augenzucken befassen – von den möglichen Ursachen hinter diesem eigenartigen Phänomen bis hin zu bewährten Methoden zur Linderung und Vermeidung.

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Welche Ursachen hat Augenzucken?

Augenzucken kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Hier sind einige häufige Ursachen, die zu diesem unangenehmen Phänomen führen können:

  • Trockene Augen: Trockene Augen entstehen, wenn die Augenoberfläche nicht ausreichend befeuchtet wird. Dies kann durch Umgebungsbedingungen wie trockene Luft, längere Bildschirmarbeit oder das Tragen von Kontaktlinsen verstärkt werden. Die unzureichende Befeuchtung kann unkontrollierte Muskelzuckungen hervorrufen.
  • Stress: In stressigen Situationen setzt der Körper vermehrt Stresshormone frei, wie Adrenalin. Diese Hormone können die Muskeln im Körper, einschliesslich der Augenmuskeln, beeinflussen und zu Zuckungen führen.
  • Übermässiger Kaffeekonsum: Koffein wirkt als Stimulans auf das zentrale Nervensystem und kann die Erregbarkeit der Nerven erhöhen. Dies kann dazu führen, dass die Muskeln um die Augen herum zucken.
  • Alkohol- und Nikotinkonsum: Alkohol und Nikotin können die Nervenaktivität beeinflussen und Muskelzuckungen auslösen. Der Genuss dieser Substanzen in Massen oder deren Verzicht kann das Risiko von Augenzucken verringern.
  • Vitaminmangel: Ein Mangel an Vitaminen, insbesondere Vitamin B12 und Magnesium, kann die Nervenfunktion beeinträchtigen und Muskelzuckungen hervorrufen.
  • Schlafmangel: Wenn der Körper nicht ausreichend Ruhe erhält, kann dies zu einer Überreizung des Nervensystems führen. Muskelzuckungen, einschliesslich Augenzucken, können die Folge sein.
  • Bluthochdruck: Erhöhter Blutdruck kann die Durchblutung im Bereich der Augen beeinträchtigen und die Blutgefässe sowie Nerven beeinflussen, was zu unkontrollierten Kontraktionen der Lidmuskeln führen kann.
  • Lichtempfindlichkeit: Empfindlichkeit gegenüber hellem Licht oder Blendung kann zu übermässigem Blinzeln führen, um die Augen zu schützen. Dieses häufige Blinzeln kann in einigen Fällen zu Augenzucken führen.
  • Müde Augen: Lang anhaltende Aktivitäten wie Lesen, Arbeiten an einem Computerbildschirm oder stundenlanges Fernsehen können die Augen überanstrengen und Muskelzuckungen verursachen.
  • Neurologische Erkrankungen: In seltenen Fällen kann Augenzucken ein Symptom für bestimmte neurologische Erkrankungen sein, wie zum Beispiel Tic-Störungen. Diese sind durch wiederholte, unkontrollierbare und plötzliche Bewegungen (motorische Tics) oder Lautäusserungen (vokale Tics) gekennzeichnet.
  • Medikamente: Einige Medikamente, insbesondere solche, die das Nervensystem beeinflussen, können Muskelzuckungen als Nebenwirkung verursachen. Falls du der Meinung bist, dass ein Medikament das Augenzucken auslöst, solltest du dies mit deinem Arzt besprechen.

Wie wird das Zucken der Augenlider ausgelöst?

Das Zucken der Augenlider kann auf eine Vielzahl von physiologischen Faktoren zurückzuführen sein. Diese Muskelzuckungen werden in der Regel von unwillkürlichen Kontraktionen der Muskelfasern im Augenlid verursacht, die aufgrund von Nervenimpulsen ausgelöst werden.

Elektrische Signale und Nervenreizung

Die Muskelbewegungen im Körper, einschliesslich der Augenlider, werden durch elektrische Signale gesteuert, die vom Nervensystem ausgehen. Wenn bestimmte Nervenfasern, die die Augenmuskeln stimulieren, wiederholt und unkontrolliert reagieren, kann das dazu führen, dass sich die Muskelfasern im Augenlid zusammenziehen. Dieses unwillkürliche Zusammenziehen verursacht das charakteristische Zucken.

Überaktive Nerven

In einigen Fällen können Nerven, die die Augenlider versorgen, übererregt oder hypersensibel sein. Dies kann dazu führen, dass sie häufiger Signale an die Lidmuskeln senden, was zu unwillkürlichen Kontraktionen führt.

Reizung und Ermüdung der Muskulatur

Die Muskeln der Augenlider können durch verschiedene Faktoren gereizt oder überstrapaziert werden, wie zum Beispiel durch anhaltende Augenbelastung, trockene Augen oder übermässiges Reiben der Augen. Diese Reizung kann Muskelzuckungen auslösen, während der Körper versucht, die beanspruchte Muskulatur zu entlasten.

Stressreaktionen

Bei einem erhöhten Stresslevel ist unser Gehirn überbeansprucht und sendet dann vermehrt unerwünschte Signale über die Nerven an die Muskeln. Dies führt zu einer gesteigerten Aktivität der Nervenfasern und somit zu unwillkürlichen Muskelkontraktionen. Die Freisetzung von Stresshormonen wie Adrenalin kann diese Reaktion weiter verstärken und das Augenzucken begünstigen.

Veränderungen im Elektrolythaushalt

Veränderungen im Elektrolythaushalt, insbesondere ein Magnesiummangel, können die elektrische Erregbarkeit von Nervenzellen beeinflussen. Dieses Ungleichgewicht führt dazu, dass die Nervenfasern anfälliger für unkontrollierte Impulse werden. Dies führen letztendlich zu wiederholten Muskelzuckungen im Bereich der Augen.

Was hilft gegen ein zuckendes Augenlid?

Wenn du unter einem zuckenden Augenlid leidest, gibt es verschiedene Massnahmen, die du ergreifen kannst, um die Häufigkeit und Intensität der Muskelzuckungen zu reduzieren. Diese Massnahmen können auch helfen, lästigem Augenzucken vorzubeugen.

Entspannung

Entspannungstechniken wie Meditation, tiefe Atemübungen und progressive Muskelentspannung können dazu beitragen, den Stresspegel zu senken und das Nervensystem zu beruhigen. Durch regelmässige Entspannung kannst du die Wahrscheinlichkeit von unerwünschten Signalen an die Nerven und Muskeln verringern, die zu den Zuckungen führen.

Bildschirmpausen

Wenn du viel Zeit vor Bildschirmen verbringst, sei es bei der Arbeit oder in deiner Freizeit, sind regelmässige Pausen wichtig. Das ständige Fixieren auf den Bildschirm kann die Augen überanstrengen und das Augenzucken verstärken. Führe alle 20 bis 30 Minuten kurze Pausen durch, in denen du deine Augen schliesst und fokussierte Blicke in die Ferne lenkst, um die Augenmuskulatur zu entspannen. Zudem kannst du die Pausen für Augenübungen nutzen, die zur Entspannung der Muskulatur beitragen.

Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien ist, fördert die Nerven- und Muskelgesundheit. Achte besonders auf Lebensmittel, die reich an Magnesium, Kalzium, Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren sind.

Hier sind einige Beispiele für Lebensmittel, die reich an den genannten Nährstoffen sind:

  • Magnesium: Spinat, Mandeln, Cashewnüsse, schwarze Bohnen, Vollkornprodukte, Avocado.
  • Kalzium: Milchprodukte (Milch, Joghurt, Käse), grünes Blattgemüse (Brokkoli, Grünkohl), Sardinen (mit essbaren Knochen), Mandeln.
  • Vitamin B12: Fleisch (Rind, Huhn, Schweinefleisch), Fisch (Lachs, Thunfisch), Eier, Milchprodukte, angereicherte Frühstückszerealien.
  • Omega-3-Fettsäuren: Lachs, Makrele, Leinsamen, Chiasamen, Walnüsse, Sojaöl.

Durch die Integration dieser Nahrungsmittel in deine Ernährung kannst du dazu beitragen, deinen Elektrolythaushalt auszugleichen, die Nerven- und Muskelgesundheit zu fördern und potenziell das Auftreten von Muskelzuckungen, einschliesslich des Augenzuckens, zu reduzieren oder zu vermeiden.

Ausreichender Schlaf

Sorge für ausreichend Schlaf und eine regelmässige Schlafroutine. Ein erholsamer Schlaf ist wichtig, um das Nervensystem zu regenerieren und Überreizungen zu verhindern, die zu Muskelzuckungen führen könnten. Investiere in ein gutes Kopfkissen für einen erholsamen und bequemen Schlaf.

Hydration und Augenpflege

Trinke ausreichend Wasser, um sicherzustellen, dass dein Körper ausreichend mit Flüssigkeit versorgt ist. Trockene Augen können Augenzucken begünstigen, daher ist es wichtig, die Augen ausreichend zu befeuchten. Verwende bei Bedarf Augentropfen mit künstlicher Tränenflüssigkeit.

Stressmanagement

Finde gesunde Wege, um Stress abzubauen, sei es durch körperliche Aktivität, Hobbys, soziale Interaktionen oder therapeutische Unterstützung. Je besser du mit Stress umgehst, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass dein Nervensystem überreagiert und zu Muskelzuckungen führt.

Bewegung und frische Luft

Regelmässige körperliche Bewegung und Zeit an der frischen Luft können dazu beitragen, den Stresspegel zu senken und das Nervensystem auszugleichen. Sportliche Aktivitäten wie Walken, Joggen, Radfahren oder Yoga können die Freisetzung von Endorphinen fördern, die Stimmung verbessern und Stress reduzieren. Darüber hinaus trägt frische Luft und Sonnenlicht dazu bei, den Vitamin-D-Spiegel im Körper zu erhöhen, was wiederum die Nervenfunktion unterstützt. Ein aktiver Lebensstil reduziert das Risiko von Muskelzuckungen, einschliesslich Augenzucken und steigert gleichzeitig das allgemeine Wohlbefinden.

Wann sollte man bei zuckenden Augen zum Arzt?

Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn das zuckende Augenlid über einen längeren Zeitraum anhält. Auch wenn es von Schmerzen, Sehstörungen oder anderen ungewöhnlichen Symptomen begleitet wird, oder wenn es in Kombination mit Gesichtslähmungen oder neurologischen Problemen auftritt. Bei starkem psychischem oder emotionalem Stress, der das Augenzucken beeinflusst, ist ärztliche Beratung ebenfalls sinnvoll.

Anhaltendes oder wiederkehrendes Augenzucken kann in seltenen Fällen ein Symptom für ernstere medizinische Erkrankungen sein, darunter:

  • Hemifazialer Spasmus: Dies ist eine neurologische Erkrankung, bei der wiederholte unwillkürliche Kontraktionen der Gesichtsmuskulatur auftreten, einschliesslich des Augenlids.
  • Blepharospasmus: Diese Erkrankung ist durch unkontrollierte Krämpfe der Augenmuskulatur gekennzeichnet, die zu übermässigem Blinzeln oder sogar Augenlidverschluss führen können.
  • Dystonie: Dystonie ist eine Bewegungsstörung, die unwillkürliche Muskelkontraktionen verursacht, was zu abnormen Körperhaltungen oder Bewegungen führt. Augenzucken kann ein Symptom einer fokalen Dystonie sein.
  • Multiple Sklerose (MS): In seltenen Fällen könnte Augenzucken ein Frühsymptom von MS sein, einer Autoimmunerkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft.
  • Gilles-de-la-Tourette-Syndrom: Diese Störung ist durch wiederholte motorische Tics und vokale Tics gekennzeichnet, zu denen auch Augenzucken gehören kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass die oben genannten Erkrankungen selten sind und das Auftreten von Augenzucken in den meisten Fällen nicht zwangsläufig auf eine ernsthafte Krankheit hinweist. Dennoch, wenn das Augenzucken anhält, sich verschlimmert oder von anderen ungewöhnlichen Symptomen begleitet wird, solltest du einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und mögliche ernstere Ursachen auszuschliessen.

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