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Eisenmangel: Symptome an den Augen

  • 8 Min. Lesedauer
  • Veröffentlicht am 6. Mai 2022

Augenringe unter den Augen? Augenbrennen? Klingt Dir das irgendwie vertraut? Diese Anzeichen können auf einen zu niedrigen Eisengehalt im Blut, aber auch schon auf eine Eisenmangelanämie hinweisen. Schauen wir uns daher einmal die Ursachen, Wirkungen und Behandlungsmöglichkeiten für einen Eisenmangel an.

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Die Symptome eines Eisenmangels an den Augen

Steht dem Körper nicht ausreichend Eisen zur Verfügung, kann er nicht genügend Hämoglobin, den roten Blutfarbstoff, bilden. Dies schränkt die Produktion roter Blutkörperchen ein und verursacht eine Anämie (Blutarmut). Es wird weniger Sauerstoff mit dem Blut transportiert – der Körper ist unterversorgt.

Wie alle anderen Organe werden auch die Augen über das Blut mit Sauerstoff versorgt. Kommt es zu Engpässen, ist es möglich, dass die Augen nicht mehr ausreichend mit dem Vitalstoff versorgt werden. Wird der Eisenbedarf nicht ausreichend über die Ernährung gedeckt, äussern sich die Beschwerden daher unter anderem auch an den Augen.

Folgende Symptome eines Eisenmangels an den Augen können auftreten:

  • Entstehung von Augenringen unter den Augen
  • Brennende oder schmerzende Augen
  • Verschwommenes Sehen

Im Folgenden schauen wir uns die Symptome an den Augen jeweils etwas genauer an.

Dunkle Augenringe

Das häufigste Symptom eines Eisenmangels an den Augen sind dunkle Augenringe. Sie entstehen beispielsweise nach einer Entbindung, wenn Frauen besonders viel Blut verloren haben. Wenn dunkle Augenringe unabhängig von Entbindungen oder Operationen auftreten, ist der Körper möglicherweise nicht in der Lage, seinen Eisenbedarf ausreichend zu decken. Am besten lässt du deine Blutwerte von einem Facharzt untersuchen. Nur so kann eine verlässliche Diagnose gestellt und eine sinnvolle Behandlung des Eisenmangels eingeleitet werden.

Brennende oder schmerzende Augen

An den Augen kann Eisenmangel ein brennendes Empfinden in den Augen verursachen. Brennende oder schmerzende Augen müssen aber nicht unbedingt auf einen Eisenmangel hindeuten – insbesondere Erschöpfung und längeres Starren auf den Computerbildschirm führen häufig zu Schmerzen im Augenbereich. Eine Diagnose durch einen Augenarzt wird zeigen, ob tatsächlich ein Eisenmangel die Ursache für die Schmerzen ist.

Verschwommenes Sehen

Sind deine Augen aufgrund eines Eisenmangels müde und brennen, so kann dies dazu führen, dass du etwas verschwommen siehst. Ist dein Sehvermögen aber dauerhaft beeinträchtigt, so ist es deutlich wahrscheinlicher, dass eine Sehschwäche oder eine Augenerkrankung die Ursache ist.

Weitere Symptome bei Eisenmangel

Eine unzureichende Eisenzufuhr verursacht zudem typischerweise die folgenden Symptome:

  • Haarausfall
  • Brüchige Nägel
  • Konzentrationsprobleme
  • Kurzatmigkeit
  • Schwindelgefühl
  • Müdigkeit

Das Haar ist spröde und brüchig. Bei zunehmendem Eisenmangel kann auch die Haarwurzel in Mitleidenschaft gezogen werden. Haarausfall und brüchige Nägel sind ein verbreitetes Phänomen.

Wird das Gehirn mit zu wenig Eisen versorgt, zeigen sich die typischen Symptome eines Eisenmangels: Zu allgemeiner Müdigkeit und Erschöpfung können auch geistige Leistungsstörungen wie Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen hinzutreten.

Wenn der Eisengehalt zu niedrig ist, erreicht weniger Sauerstoff die verschiedenen Teile des Körpers. Bei niedrigem Sauerstoffgehalt im Körper kann daher sogar Kurzatmigkeit auftreten, selbst bei einem kurzen Spaziergang oder beim Treppensteigen.

Was ist Eisen?

Das Spurenelement Eisen ist lebensnotwendig. Es ist unter anderem für den Sauerstofftransport im menschlichen Körpers verantwortlich:

Die roten Blutkörperchen enthalten ein Protein namens Hämoglobin. Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff. Hämoglobin enthält Eisen, das Sauerstoff bindet. Eisen, das nicht benötigt wird, wird mithilfe des Proteins Ferritin gespeichert. Durch den Körper transportiert wird das Eisen anschliessend mithilfe des Proteins Transferrin.

Transferrin sorgt dafür, dass das Eisen im Körper an die entsprechenden Stellen transportiert wird, wo es benötigt wird:

  • ans Knochenmark zur Herstellung der roten Blutkörperchen
  • zur Muskulatur, um den Sauerstoff zu speichern
  • zu den für die Energiegewinnung wichtigen Enzymen in den Zellen
  • zu den Enzymen im Hirn, die für die Produktion von Botenstoffen für die Reizübertragung durch die Nerven wichtig sind
  • an die Leber, die Milz und die Abwehrzellen des Immunsystems zur Auffüllung der Eisenspeicher
  • schliesslich zu jeder Körperzelle, da diese Eisen für ihre Funktionen benötigen.

Ein Mangel an Eisen ist deshalb gleichbedeutend mit einem Mangel an Sauerstoff, unter anderem für das menschliche Gehirn. Das Eisen trägt also nicht nur zur gesunden Bildung von Hämoglobin und roten Blutkörperchen bei, sondern auch zur regulären Beförderung von Sauerstoff im menschlichen Körper. Der Eisen-, Ferritin- und Transferrinwert ist weitgehend abhängig von dem Alter, dem Geschlecht und der Ernährungsweise, und bei Frauen auch vom Menstruationszyklus.

Wie kommt es zu einem Eisenmangel?

Wenn der Körper zu wenig Eisen aufnimmt, kommt es zu einem Eisenmangel oder sogar einer Eisenmangelanämie. Die Körperzellen erhalten dann nicht ausreichend Sauerstoff und können daher nicht mehr richtig funktionieren.

Die häufigste Ursache in Europa ist der chronische Blutverlust. Weitere mögliche Ursachen sind eine zu geringe Eisenzufuhr mit der täglichen Nahrung: Eine unzureichende Eisenzufuhr mit der Nahrung kann beispielsweise durch eine zu fleischlose oder einseitige Ernährung entstehen. Besonders häufig sind Babys, Kleinkinder, Vegetarier, Menschen mit Ernährungsstörungen und Alkoholkranke betroffen.

Dein Hausarzt oder ein Internist stellt den Eisenmangel durch eine Blutuntersuchung fest.

Es gibt unterschiedliche Laborwerte, die gemessen werden können, um den Eisenhaushalt im menschlichen Körper zu bestimmen:

  • Ferritinwert: Das Ferritin ist ein umfangreiches Eiweissmolekül, das in der Lage ist, Eisen zu speichern. Es kommt vor allem im Knochenmark, in der Leber und in der Milz vor. Ferritin ist der wichtigste Eisenspeicher des Körpers. Der Ferritin-Wert, der im Labor aus dem Blut ermittelt wird, erlaubt eine verlässliche Aussage über die im Körper vorhandene Eisenmenge und über den Füllungszustand der Eisenspeicher.
  • Hämoglobinwert: Die Hb-Konzentration gibt die Menge des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) im Blut an. Das Serumferritin ist ein wichtigerLaborwert als Mass für den Füllungszustand der Eisenspeichers. Mit diesem Wert kann der Arzt feststellen, ob die Eisenspeicher voll, reduziert oder gar leer sind. Ist der Wert zu niedrig, liegt ein Eisenmangel vor.
  • Transferrinsättigung: Ferritin ist für den Transport von Eisen im Körper nötig Die Transferrinsättigung gibt an, wie stark diese Transportproteine mit Eisen belastet sind. Eine zu geringe Transferrinsättigung heisst, dass dem Körper zu wenig Eisen zur Verfügung steht.

Ursachen von Eisenmangel

Zu einem Eisenmangel kann es dann kommen, wenn dem Körper Eisen verloren geht, über einen längeren Zeitraum zu wenig Eisen aufgenommen wird oder der individuelle Eisenbedarf des Körpers zunimmt. Die häufigsten Ursachen für einen Eisenmangel sind eine ungenügende Zufuhr oder ein vermehrter Verlust von Eisen. Deutliche Eisenverluste treten bei grösseren Blutverlusten auf.

Einseitige Ernährung

Insbesondere bei einer vegetarischen oder veganen Ernährungsweise ist darauf zu achten, dass dem Körper alle lebenswichtigen Nährstoffe zur Verfügung stehen. Fleischprodukte sind die wichtigsten Lieferanten von Eiweiss, Kalzium, Zink, Vitamin B12, Vitamin D, essentiellen Fettsäuren und insbesondere Eisen.

Ernährungsformen ohne Tierprodukte liefern nicht zwangsläufig weniger Eisen. So nehmen viele Veganer und Vegetarier mit einer ausgewogenen Ernährung mengenmässig eine relativ hohe Eisenzufuhr über Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Blattgemüse und inzwischen auch angereicherte Lebensmittel auf. Der Unterschied liegt allerdings in der organischen Verwertbarkeit des Eisens für den Körper.

Das aus einer rein pflanzlichen Ernährung zugeführte Eisen kann weniger gut absorbiert werden. Ist die Eisenzufuhr nicht hoch genug, um die niedrigere Absorptionsrate auszugleichen und den Bedarf des Körpers zu decken, muss der dieser auf seine Eisenspeicher zurückgreifen. Diese werden nach und nach geleert, weshalb sich ein Eisenmangel fast unbemerkt entwickeln kann

Sport

Das Risiko eines Eisenmangels ist bei Sportlern höher als bei Nicht-Sportlern. Die Muskulatur von Sportlern wird stärker beansprucht, was zu einem erhöhten Eisenbedarf führt. Viele Leistungssportler, wie beispielsweise Läufer, haben zudem einen sehr kohlenhydratreichen Speiseplan mit weniger Fleisch, aber dafür mehr Teigwaren, wie zum Beispiel Nudeln.

Blutverlust

Eisenmangel wird in 80% der Fälle durch einen Blutverlust verursacht. Blutspenden und ein Blutverlust nach einer grösseren Operation zählen zu den häufigsten Ursachen für einen Eisenmangel.

Aber auch die Regelblutung bei Frauen und Blutungen, die durch eine Erkrankung hervorgerufen werden, können einen erhöhten Eisenbedarf erfordern, wie beispielsweise Blutungen im Verdauungstrakt.

So können beispielsweise Magengeschwüre die Ursache für chronische Blutungen sein. Patienten mit Darmerkrankungen wie Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), beispielsweise, müssen lebenslang eine streng glutenfreie Diät einhalten, damit ihr Darm gesund bleibt und Lebensmittel wirksam verdauen kann. Bis zum Zeitpunkt der Diagnose und Änderung der Ernährungsweise führt die Unverträglichkeit zu einer erheblichen Schädigung der Dünndarmschleimhaut, wodurch die Verdauungsfunktion und die Aufnahme von Nährstoffen, u. A. Eisen, beeinträchtigt werden.

Schwangerschaft

Eine Entbindung ist mit einem hohen Blutverlust einhergehend, und ein Blutverlust bedeutet Eisenverlust. Da eine Schwangerschaft die Eisenspeicher der Mutter sehr stark belastet, führt vor allem die Entbindung zu einem erhöhten Eisenbedarf und das Risiko für eine Eisenmangelanämie ist grösser.

Aber auch Stillende benötigen mehr Eisen: Für die Wundheilung, die Milch während der Stillzeit und die Blutbildung. Bei 20 statt 15 Milligramm pro Tag ist der Bedarf somit immer noch erhöht.

Hohes Alter

Im hohen Alter kann ein Eisenmangel durch eine sich ändernde Ernährung entstehen. Viele ältere Menschen vermeiden beispielsweise Fleisch aufgrund von Schwierigkeiten beim Kauen. Damit steht das vom Körper leichter aufzunehmende zweiwertige Häm-Eisen für viele ältere Menschen nicht in einer ausreichenden Menge zur Verfügung.

Zudem werden im hohen Alter viele wichtige Nährstoffe wie zum Beispiel Eisen schlechter vom Körper verwertet, was ebenfalls zu einem Eisenmangel führen kann. Vermutlich liegen hier die Ursachen in physiologischen Veränderungen im Magen-Darm-Trakt.

Durch diese Kombination aus einseitiger Ernährung und verschlechterter Nahrungsaufnahme wird die Eisenaufnahme reduziert. Bei 15 % aller älteren Menschen mit Blutarmut ist ein Eisenmangel durch unzureichende oder zu einseitige Ernährung verantwortlich .

Behandlungsmöglichkeiten bei Eisenmangel

Zur Behandlung von Eisenmangel wird in den meisten Fällen eine eisenhaltige Ernährung empfohlen. Eine abwechslungsreiche Ernährung enthält in der Regel genug Eisen, um den Tagesbedarf zu decken. Insbesondere Fisch, Nüsse und Fleisch enthalten viel Eisen. Vegetarier und Veganer sollten besonders darauf achten, ausreichend eisenhaltige pflanzliche Lebensmittel in ihren Speiseplan aufzunehmen.

Zur Verbesserung der Eisenaufnahme werden ausserdem Nahrungsergänzungsmittel empfohlen. Es handelt sich dabei meist um rezeptfreie Eisenpräparate, die ein zweiwertiges Eisen enthalten.

Im Fall einer schweren Eisenmangelanämie kann Eisen auch intravenös behandelt werden, was effektiver ist als die Einnahme von Tabletten.

Ansprechpartner bei Verdacht auf Eisenmangel ist der Hausarzt oder ein Internist, ein Facharzt für Innere Medizin. Dieser kann den Eisenmangel diagnostizieren, die entsprechende Ursache abklären und die Mangelerscheinung entsprechend behandeln.

Eisenmangel vorbeugen

Empfohlen wird eine tägliche Aufnahme von 10 Milligramm Eisen. Von Eisenmangel sind Frauen besonders häufig betroffen, da während der Periode sehr viel Eisen verloren gehen kann. Dann sorgen 15 Milligramm Eisen pro Tag für einen entsprechenden Ausgleich.

Ausgeglichene Ernährung

Es ist grundsätzlich wichtig, eine gute Eisenversorgung durch eine ausgeglichene Ernährung zu erreichen.

Die wichtigsten Eisenquellen sind rotes Fleisch und Fisch. Rinderschinken zum Beispiel hat einen hohen Eisengehalt: 100 Gramm decken den Tagesbedarf.

Wenn du dich vegan oder vegetarisch ernährst, sind Hülsenfrüchte eine gute Eisenquelle: weisse Bohnen, Linsen, Sojabohnen und Kichererbsen haben jeweils zwischen sechs und neun Milligramm Eisen pro 100 Gramm. Eisen aus pflanzlichen Quellenwie Hülsenfrüchten oder Haferflocken kann der Körper allerdings nicht so gut aufnehmen wie das aus tierischen Produkten, weshalb auf eine höhere Eisenzufuhr geachtet werden sollte

Einige Nahrungsmittel, wie z. B. Kaffee und Milch, hemmen die Aufnahme von Eisen, wohingegen andere die Aufnahme fördern. So hemmen z. B. Milchprodukte die Eisenaufnahme im Darm, da sie viel Calcium enthalten. Aber auch Kaffee, schwarzer Tee und Rotwein beeinträchtigen die Eisenaufnahme aus der Nahrung. Das liegt daran, dass die in ihnen enthaltenen Antioxidantien das Eisen an sich binden, wodurch es vom Darm nicht mehr aufgenommen werden kann. Selbst in guten pflanzlichen Eisenquellen wie Spinat, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten sind gewisse Stoffe enthalten, die die Aufnahme hemmen. Doch zum Glück gibt es auch Stoffe, die das Gegenteil tun. Vitamin C etwa stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern begünstigt auch die Eisenaufnahme durch die Nahrung.

Regelmässige Blutuntersuchungen

Wenn du zur Risikogruppe gehörst, ist zudem eine regelmässige Blutuntersuchung wichtig. Auf diese Weise lässt sich schnell feststellen, ob zu wenig Eisen vorhanden ist.

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