Chalazion (Hagelkorn)

Ein Chalazion (Hagelkorn) ist eine chronische, schmerzlose Entzündung einer Meibom-Drüse am Augenlid, verursacht durch eine verstopfte Talgdrüse. Es äussert sich als langsam wachsender, fester Knoten. Meist ist es harmlos, aber kann kosmetisch oder beim Blinzeln stören.

Welche Symptome treten bei einem Hagelkorn im Auge auf?

Ein Hagelkorn entwickelt sich langsam und verursacht normalerweise keine Schmerzen, kann aber durch seine Grösse und Lage unangenehm sein.

Typische Symptome sind:

  • Schmerzlose Schwellung: Ein langsam wachsender, reiskorngrosser Knoten am oberen oder unteren Augenlid, der sich fest anfühlt.

  • Druck- oder Fremdkörpergefühl: Besonders bei grösseren Hagelkörnern kann das Lid spannen oder sich unangenehm anfühlen.

  • Rötung: Die Haut über dem Hagelkorn kann gerötet sein, aber es kommt normalerweise nicht zu einer starken Entzündungsreaktion.

  • Verhärtung des Lids: Der Knoten bleibt oft über Wochen oder Monate bestehen und kann sich hart anfühlen.

  • Gelegentliche Sehstörungen: Wenn das Hagelkorn stark anschwillt, kann es auf den Augapfel drücken und leicht verschwommenes Sehen verursachen.

Wie wird ein Chalazion diagnostiziert?

Ein Chalazion wird meist durch eine augenärztliche Untersuchung diagnostiziert. Der Arzt beurteilt Grösse, Lage und Beschaffenheit des Knotens. Oft genügt ein blosses Betrachten und Abtasten des Lids. Da ein Hagelkorn schmerzlos ist und sich nur langsam entwickelt, kann es so von einem Gerstenkorn (Hordeolum), das meist entzündet und schmerzhaft ist, unterschieden werden.

In seltenen Fällen, wenn die Diagnose unklar ist oder der Knoten ungewöhnlich wächst, kann eine Gewebeuntersuchung nötig sein, um andere Ursachen auszuschliessen.

Welche Ursachen hat ein Chalazion?

Ein Chalazion entsteht, wenn eine Meibom-Drüse im Augenlid verstopft und sich das Drüsensekret staut. Die Meibom-Drüsen sind winzige Talgdrüsen am Lidrand, die eine ölige Substanz produzieren. Dieses Sekret hält den Tränenfilm stabil und verhindert, dass die Augenoberfläche austrocknet.

Mögliche Ursachen:

  • Talgdrüsenverstopfung: Das in den Meibom-Drüsen produzierte Öl kann durch eingedicktes Sekret oder abgestorbene Hautzellen blockiert werden. Dieser Verschluss führt dazu, dass sich das Sekret in der Drüse staut, was eine schmerzlose Schwellung im Lid verursachen kann.

  • Entzündliche Hauterkrankungen: Hautprobleme wie Rosazea oder seborrhoische Dermatitis begünstigen die Verstopfung der Drüsen. Diese Krankheiten gehen oft mit einer gestörten Talgproduktion und einer erhöhten Neigung zu Entzündungen einher.

  • Chronische Lidrandentzündung (Blepharitis): Eine dauerhafte Reizung der Lidränder kann die Funktion der Meibom-Drüsen stören. Dies führt dazu, dass das produzierte Öl nicht richtig abfliessen kann und sich in den Drüsen ansammelt.

  • Unzureichende Lidpflege: Fehlende Reinigung der Lidränder kann dazu führen, dass sich überschüssiges Talgsekret und Hautschüppchen ansammeln. Dies begünstigt nicht nur die Bildung eines Chalazions, sondern kann auch das Risiko für wiederkehrende Entzündungen erhöhen.

  • Hormonelle Veränderungen: Schwankungen im Hormonhaushalt können die Talgproduktion beeinflussen und das Risiko für eine Drüsenverstopfung erhöhen. Besonders während der Pubertät, Schwangerschaft oder bei hormonellen Störungen kann die Zusammensetzung des Talgs verändert sein.

  • Vorausgegangenes Gerstenkorn: Wenn die akute Entzündung eines Gerstenkorns abklingt, aber die Drüse blockiert bleibt, kann sich daraus ein Chalazion entwickeln. In solchen Fällen bleibt ein harter Knoten im Lid zurück, der oft über Wochen oder Monate bestehen bleibt.

Wie behandelt man ein Chalazion?

Ein Chalazion heilt oft innerhalb zwei Wochen von selbst, kann aber mit Wärme und sanfter Massage unterstützt werden. Bleibt es bestehen oder verursacht Beschwerden, helfen entzündungshemmende Salben, Kortisoninjektionen oder ein kleiner chirurgischer Eingriff, um den Knoten zu entfernen. Hausmittel können die Heilung beschleunigen.

Behandlungsmöglichkeiten:

  • Warme Kompressen: Mehrmals täglich angewendet, fördern sie den Sekretabfluss und können das Hagelkorn verkleinern.

  • Sanfte Massage: Nach Wärmebehandlung kann leichtes Massieren des Lids helfen, die verstopfte Drüse zu öffnen.

  • Entzündungshemmende Salben oder Tropfen: Rezeptfreie oder verschreibungspflichtige Mittel können helfen, falls eine leichte Entzündung besteht.

  • Kortisoninjektion: Falls das Hagelkorn nicht von selbst verschwindet, kann Kortison die Schwellung reduzieren.

  • Chirurgische Entfernung: Bei sehr grossen oder hartnäckigen Chalazien kann ein kleiner, schmerzloser Eingriff unter örtlicher Betäubung nötig sein.

Wie kann ich einem Hagelkorn vorbeugen?

Ein Hagelkorn lässt sich nicht immer verhindern, aber mit guter Lidpflege und einigen einfachen Massnahmen kannst du das Risiko deutlich senken.

Tipps zur Vorbeugung:

  • Regelmässige Lidreinigung: Reinige deine Augenlider täglich mit warmem Wasser oder speziellen Lidpflegeprodukten, um überschüssiges Talgsekret und Hautschüppchen zu entfernen.

  • Warme Kompressen: Eine regelmässige Anwendung von warmen Kompressen kann helfen, das Drüsensekret flüssig zu halten und Verstopfungen vorzubeugen.

  • Augen nicht reiben: Durch Augenreiben können Bakterien ins Auge gelangen, die Entzündungen fördern.

  • Kontaktlinsenhygiene beachten: Falls du Kontaktlinsen trägst, achte auf eine gründliche Reinigung, um Infektionen zu vermeiden.

  • Gesunde Ernährung: Omega-3-Fettsäuren aus Fisch, Leinsamen oder Walnüssen können die Drüsenfunktion unterstützen und Entzündungen reduzieren.

  • Make-up sorgfältig entfernen: Abschminken ist wichtig, damit sich keine Rückstände in den Liddrüsen ansammeln.

  • Blepharitis behandeln: Falls du zu Lidrandentzündungen neigst, kann eine gezielte Behandlung helfen, wiederkehrende Chalazien zu vermeiden.