Fovea centralis

Die Fovea centralis, auch bekannt als Sehgrube, ist der Bereich des schärfsten Sehens im Auge. Sie enthält eine besonders hohe Konzentration an spezialisierten Fotorezeptoren, die für das Farbsehen und das Sehen bei Tageslicht verantwortlich sind.

Wo liegt die Fovea centralis?

Die Fovea centralis befindet sich im hinteren Teil der Netzhaut (Retina) im menschlichen Auge, genauer gesagt im Zentrum des gelben Flecks (Makula). Die Grösse der Fovea centralis beträgt etwa 1,5 Millimeter im Durchmesser. Sie hat die Form einer kleinen Einsenkung oder einer leichten Mulde innerhalb der Netzhaut.

Wie ist die Fovea centralis aufgebaut?

In der Fovea centralis sind hauptsächlich Zapfenzellen vorhanden – sie sind für das Farbsehen und das Sehen bei Tageslicht verantwortlich. Um die 6 Millionen Zapfen befinden sich im Bereich des schärfsten Sehens. Im Gegensatz dazu sind in anderen Bereichen der Netzhaut neben den Zapfen auch Stäbchen vorhanden, die für das Dämmerungssehen zuständig sind.

Die Fovea centralis besitzt weder Nervenfasern noch Blutgefässe, wodurch das Licht ungehindert auf die Sinneszellen treffen kann. Lediglich Kapillargefässe sind in der Fovea centralis vorhanden. Diese brechen das Licht kaum und ermöglichen somit eine erhöhte Sehschärfe.

Des Weiteren sind die äusseren Schichten der Netzhaut, wie Ganglienzellen und bipolare Zellen, in der Fovea centralis sehr dünn oder sogar fast nicht vorhanden. Das führt dazu, dass das Licht direkt auf die Fotorezeptoren fällt und die Sehschärfe weiter verbessert wird.

Welche Funktion hat die Fovea centralis?

Die Fovea centralis erfüllt mehrere wichtige Funktionen im visuellen System.

  • Schärfstes Sehen: Die Fovea centralis ist der Bereich des schärfsten Sehens im Auge. Sie ermöglicht, kleine Details mit grosser Klarheit und Genauigkeit wahrzunehmen.

  • Farbsehen: Sie enthält eine hohe Dichte an Zapfen und ist daher besonders für das Farbsehen verantwortlich. Zapfen sind Fotorezeptoren, die auf helles Licht und Farben spezialisiert sind.

  • Tageslichtsehen: Da die Fovea centralis hauptsächlich aus Zapfen besteht, ist sie für das Sehen bei Tageslicht optimiert. Sie ermöglicht es uns, Objekte und Umgebungen klar und detailliert zu sehen, insbesondere bei guten Lichtverhältnissen.

  • Präzise Wahrnehmung: Die hohe Konzentration an Fotorezeptoren in der Fovea centralis ermöglicht es, visuelle Reize präzise und fein wahrzunehmen. Dies ist besonders wichtig für Aktivitäten wie Lesen, Schreiben und das Erkennen von Gesichtern.

  • Zentraler Blickpunkt: Da die Fovea centralis im Zentrum des Blickfelds liegt, ermöglicht sie es, den Blick direkt auf ein Objekt zu richten, was für die Fokussierung erforderlich ist.

Insgesamt spielt die Fovea centralis eine entscheidende Rolle für die Qualität und Genauigkeit der visuellen Wahrnehmung und ist für das Sehen von grösster Bedeutung.

Farbfehlsichtigkeiten der Fovea centralis

Farbfehlsichtigkeiten, die die Fovea centralis betreffen, können verschiedene Formen annehmen.

  • Rot-Grün-Schwäche: Diese Art der Farbfehlsichtigkeit ist am häufigsten und betrifft die Wahrnehmung von Rot- und Grün-Tönen. Personen mit dieser Art von Farbfehlsichtigkeit haben Schwierigkeiten, zwischen Rot und Grün zu unterscheiden.

  • Blau-Gelb-Schwäche: Diese seltene Form betrifft die Wahrnehmung von Blau- und Gelb-Tönen. Personen mit dieser Farbfehlsichtigkeit, auch Tritanopie genannt, können nur schwer zwischen diesen Farben unterscheiden.

  • Farbenblindheit: Farbenblindheit kann verschiedene Ausprägungen haben. In einigen Fällen kann die Fovea centralis von einer totalen Farbenblindheit betroffen sein, bei der eine Person Farben überhaupt nicht mehr wahrnehmen kann. Dies führt dazu, dass die Betroffenen ihre Umgebung nur noch in Grautönen sehen. Es gibt jedoch auch Formen der Farbenblindheit, bei denen bestimmte Farben nicht wahrgenommen werden können, während andere Farben normal erscheinen.

Farbsehschwäche und Farbenblindheit sind nicht heilbar. Es gibt aber Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern können. Da diese Bedingungen in der Regel angeboren sind, kommen die Betroffenen in den meisten Fällen gut zurecht, da sie die Welt nicht anders kennen. Mit speziellen Brillen, Farberkennungs-Apps und anderen Technologien können Betroffene ihren Alltag einfacher bewältigen und die Farbunterschiede in ihrer Umgebung besser verstehen.

Erkrankungen im Bereich der Fovea centralis

Verschiedene Augenerkrankungen können die Fovea centralis beeinflussen und die Sehfähigkeit beeinträchtigen.

  • Makuladegeneration: Eine der häufigsten Erkrankungen im Bereich der Fovea centralis ist die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Hierbei kommt es zu einem fortschreitenden Verlust der Sehkraft, insbesondere in der Mitte des Gesichtsfelds.

  • Diabetische Retinopathie: Bei Diabetes kann es zu Schäden an den Blutgefässen der Netzhaut kommen, was als diabetische Retinopathie bezeichnet wird. Diese Erkrankung kann die Fovea centralis beeinträchtigen und zu Sehstörungen führen.

  • Makulaödem: Eine Ansammlung von Flüssigkeit in der Fovea centralis kann zu einer Verdickung und Verzerrung der Netzhaut führen, was als Makulaödem bezeichnet wird. Dies kann die zentrale Sehschärfe beeinträchtigen.

  • Makulaforamen: Ein Makulaforamen ist ein Loch in der Mitte der Netzhaut, das oft zu einer Verzerrung oder einem Verlust der zentralen Sehschärfe führt.

  • Makulapucker: Ein Makulapucker entsteht, wenn sich die Netzhaut in der Fovea centralis zu Falten zusammenzieht oder verdickt, was zu verzerrtem Sehen führen kann.

  • Retinitis pigmentosa: Diese erbliche Netzhauterkrankung kann auch die Fovea centralis beeinflussen und zu einem allmählichen Verlust der Sehkraft führen, insbesondere im zentralen Gesichtsfeld.

Wenn du Probleme mit dem Farbsehen bemerkst, solltest du einen Augenarzt aufsuchen. Frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung können helfen, das Fortschreiten von Erkrankungen zu verlangsamen oder zu stoppen und deine Sehkraft zu erhalten.

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