Trachom
Trachom ist eine infektiöse Augenkrankheit, verursacht durch das Bakterium Chlamydia trachomatis. Sie führt zu Entzündungen der Bindehaut, die unbehandelt Narbenbildung und eine mögliche Erblindung verursachen kann. Die Augeninfektion ist weltweit die Hauptursache für vermeidbare Blindheit.
Was sind die Ursachen eines Trachoms?
Ein Trachom wird durch das Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht, insbesondere durch den Serotyp A, B, Ba oder C. Die Augeninfektion verbreitet sich durch direkten Kontakt mit infizierten Augenflüssigkeiten, verunreinigte Handtücher oder Bettwäsche und durch Fliegen, welche die Bakterien übertragen. Schlechte Hygiene begünstigen die Verbreitung.
Direkter Kontakt mit infizierten Augenflüssigkeiten
Das Trachom kann durch direkten Kontakt mit den Augenflüssigkeiten von infizierten Personen übertragen werden. Dies geschieht häufig, wenn sich jemand die Augen mit schmutzigen Händen reibt oder Kontakt zu infizierten Tränenflüssigkeiten hat. Diese Übertragungswege sind besonders riskant in Gemeinschaften, in denen Hygienestandards niedrig sind und persönlicher, körperlicher Kontakt häufig ist.
Verunreinigte Handtücher oder Bettwäsche
Die Bakterien, die ein Trachom verursachen, können auf Handtüchern, Bettwäsche oder anderen Textilien überleben. Wenn infizierte Personen diese Gegenstände benutzen und sie dann von anderen Personen verwendet werden, kann die Infektion leicht übertragen werden. Besonders in Umgebungen, in denen mehrere Personen dieselben Textilien nutzen, erhöht sich das Risiko einer Verbreitung.
Fliegen als Überträger
Fliegen können die Bakterien von infizierten Augen auf andere Personen übertragen. Die Insekten sammeln die Erreger von kontaminierten Abfällen oder von infizierten Menschen. Sie übertragen die Bakterien dann auf andere, indem sie ihre Exkremente oder Körperflüssigkeiten auf Nahrungsmittel oder Oberflächen hinterlassen. In Gebieten mit hoher Fliegenpopulation und schlechter Abfallentsorgung ist dieses Übertragungsrisiko besonders hoch.
Ungenügende Hygiene
Mangelnde persönliche Hygiene, wie unregelmässiges Händewaschen und die Verwendung von schmutzigen Handtüchern begünstigen die Verbreitung eines Trachoms. In Regionen mit begrenztem Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen ist das Risiko für die Augeninfektion erhöht, da die Bakterien leichter übertragen und weniger effektiv bekämpft werden können.
Unzureichende sanitäre Bedingungen
Schlechte sanitäre Bedingungen, wie fehlende Abfallentsorgung und unzureichende Wasserversorgung, tragen zur Verbreitung des Trachoms bei. In solchen Umgebungen können sich Bakterien leichter vermehren und verbreiten, was das Risiko einer Infektion erhöht. Besonders in ländlichen und einkommensschwachen Gebieten, in denen diese Bedingungen häufig vorherrschen, ist das Trachom weit verbreitet.
Was sind die Symptome eines Trachoms?
Ein Trachom beginnt typischerweise als Bindehautentzündung (Konjunktivitis) mit Symptomen wie Augenreizungen, Juckreiz, Rötung und schleimiger oder eitriger Absonderung. Unbehandelt schreitet die Krankheit fort und verursacht schmerzhafte Augenlidveränderungen, Wimperneinwuchs (Trichiasis) und Narbenbildung, die schliesslich zu Hornhauttrübung und Erblindung führen können.
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Augenreizung: Zu Beginn verursacht das Trachom ein allgemeines Gefühl von Reizung und Unbehagen in den Augen, das sich durch Trockenheit oder Brennen äussern kann. Dies ist oft mit einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Licht und einem verstärkten Tränenfluss verbunden.
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Juckreiz: Betroffene erleben häufigen Juckreiz in den Augen, was auf die Entzündungsreaktion des Bindegewebes hinweist. Dieser Juckreiz kann sehr unangenehm sein und dazu führen, dass sich Personen die Augen häufiger reiben, was die Symptome verschlimmert.
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Rötung: Die Augen erscheinen gerötet, da die Bindehaut entzündet ist. Dies ist ein Zeichen für die Reaktion des Immunsystems auf die Augeninfektion und kann in fortgeschrittenen Stadien mit geschwollenen Augenlidern und der Bildung von kleinen Knötchen auf der Bindehaut einhergehen.
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Schleimige oder eitrige Absonderung: Im Verlauf der Erkrankung kann es zu einer vermehrten Produktion von Schleim oder Eiter kommen, der sich in den Augenwinkeln ansammelt.
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Schmerz: In fortgeschrittenen Stadien kann die Krankheit starke Augenschmerzen verursachen, insbesondere wenn sich das Augenlid nach innen wölbt (Trichiasis) und die Wimpern die Hornhaut berühren.
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Augenlidveränderungen: Bei einem fortschreitenden Trachom kann es zu vernarbten und deformierten Augenlidern kommen. Dies kann zu einer weiteren Reizung und potenziellen Schädigungen an der Hornhaut führen.
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Hornhautschäden: Unbehandelt kann das Trachom zu ernsthaften Schäden an der Hornhaut führen, einschliesslich Hornhautgeschwüren. Diese beeinträchtigen das Sehvermögen und können zur Erblindung führen.
Diese Symptome entwickeln sich oft schrittweise und können in den frühen Stadien leicht übersehen werden. Die Krankheit ist in ihrer fortgeschrittenen Form besonders schmerzhaft und belastend.
Was passiert, wenn man ein Trachom nicht behandelt?
Wenn ein Trachom nicht behandelt wird, kann die Infektion schwerwiegende Folgen haben. Zunächst führen die chronischen Entzündungen und Reizungen zu Veränderungen in der Bindehaut und im Augenlid, einschliesslich Schwellungen und der Bildung von Narben.
Mit fortschreitender Erkrankung kann es zu Trichiasis kommen, bei der die Wimpern nach innen wachsen und die Hornhaut berühren, was schmerzhafte Reibungen und weitere Schädigungen verursacht. Diese ständigen Reizungen können zu Hornhautgeschwüren und Hornhauttrübung führen, welche die Sehkraft erheblich beeinträchtigen.
Schliesslich kann ein unbehandeltes Trachom zur Erblindung führen, da die wiederholte Schädigung der Hornhaut und die Narbenbildung die Lichtdurchlässigkeit der Hornhaut verringern und zu bleibenden Sehproblemen führen. Die Auswirkungen sind besonders gravierend in Gebieten ohne Zugang zu adäquater medizinischer Versorgung, wo die Augeninfektion oft unbehandelt bleibt.
Wie wird ein Trachom diagnostiziert?
Die Diagnose eines Trachoms erfolgt in mehreren Schritten, beginnend mit einer gründlichen medizinischen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung durch einen Augenarzt. Der Arzt fragt nach Symptomen, Lebensumständen und möglichen Expositionen gegenüber Risikofaktoren.
Im Anschluss erfolgt eine detaillierte Augenuntersuchung, bei der das Augenlid auf typische Anzeichen wie Rötung, Schwellung und Narbenbildung untersucht wird. Ein wesentliches Diagnosewerkzeug ist die Untersuchung des Augeninneren mit einer Spaltlampe. Damit können Veränderungen in der Bindehaut und der Hornhaut sichtbar gemacht werden.
In einigen Fällen kann der Arzt Proben von Augensekreten entnehmen und sie mikrobiologisch auf das Vorhandensein von Chlamydien testen. Die Kombination dieser Untersuchungen ermöglicht eine präzise Diagnose und die Beurteilung des Schweregrads der Augeninfektion.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einem Trachom?
Ein Trachom wird in der Regel mit Antibiotika behandelt, wie Azithromycin oder Doxycyclin, um die Infektion zu bekämpfen. In fortgeschrittenen Fällen sind chirurgische Eingriffe erforderlich, um vernarbte Augenlider zu korrigieren und die Sehfähigkeit zu erhalten.
Wie kann man einem Trachom vorbeugen?
Vorbeugung gegen ein Trachom erfordert eine Kombination aus Hygienemassnahmen, medizinischer Versorgung und sozialer Unterstützung. Wichtige Präventionsstrategien umfassen:
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Verbesserung der sanitären Bedingungen: Es sollte sichergestellt sein, dass Zugang zu sauberem Wasser und Abfallentsorgung vorhanden ist, um die Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern.
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Förderung von Hygienepraktiken: Regelmässiges Händewaschen und Sauberhalten der Augen durch saubere Handtücher und Bettwäsche reduzieren das Risiko einer Infektion.
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Keine gemeinsamen Handtücher: Handtücher fürs Gesicht sollten nicht mit anderen Personen geteilt werden, um die Übertragung von Bakterien zu verhindern.
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Behandlung und Screening: Regelmässige Augenuntersuchungen und frühzeitige Behandlung von Infektionen verhindern die Ausbreitung und das Fortschreiten des Trachoms.
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Gesundheitsaufklärung: Aufklärung über das Trachom und seine Übertragungswege in betroffenen Gemeinschaften kann das Bewusstsein schärfen und präventive Massnahmen fördern.
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Bekämpfung von Fliegenpopulationen: Massnahmen zur Reduzierung der Fliegenpopulation in Wohnbereichen helfen, die Übertragung von Bakterien zu minimieren.
Diese Massnahmen tragen dazu bei, das Risiko einer Trachom-Infektion zu verringern und die Ausbreitung der Krankheit zu kontrollieren.