Zonulafasern

Zonulafasern sind feine, faserige Strukturen im Auge, welche die Linse mit dem Ziliarkörper verbinden. Sie ermöglichen die Aufhängung der Linse und sind entscheidend für die Akkommodation, also die Anpassung der Linsenform zur Fokussierung auf unterschiedliche Entfernungen.

Welche Funktion haben die Zonulafasern im Auge?

Die Zonulafasern, auch Zonulafäden genannt, spielen eine zentrale Rolle bei der Funktion des menschlichen Auges. Insbesondere bei der Anpassung der Sehschärfe. Diese feinen, faserartigen Strukturen verbinden die Augenlinse mit dem Ziliarkörper, einem ringförmigen Muskel, der um die Linse herum liegt. Die Fasern verlaufen durch die Augenkammer und sind an der Linsenkapsel befestigt, welche die Linse umhüllt.

Die Zonulafasern bilden ein Netzwerk, das die Linse in ihrer Position hält und stabilisiert. Sie verlaufen vom Ziliarkörper zur Linsenoberfläche und spannen sich dort an. Durch diese Verbindung ist die Linse flexibel aufgehängt, was entscheidend für die Anpassung der Sehschärfe ist.

Eine der wichtigsten Funktionen der Zonulafasern ist ihre Beteiligung an der Akkommodation. Dem Prozess, bei dem das Auge Objekte in verschiedenen Entfernungen scharf stellt. Wenn der Ziliarmuskel sich zusammenzieht, entspannen sich die Zonulafasern, wodurch die Linse ihre Form verändert und dicker wird. Dies ermöglicht scharfes Sehen in der Nähe, wie beim Lesen. Wenn der Ziliarmuskel sich entspannt, straffen sich die Zonulafasern wieder und die Linse wird flacher, was das Sehen in die Ferne erleichtert.

Die korrekte Funktion der Zonulafasern ist essenziell für das klare Sehen. Wenn die Fasern beschädigt oder zu schwach sind, kann die Linse nicht richtig gespannt oder entspannt werden. Das führt zu Problemen wie einer schlechten Fokussierung. Solche Probleme können zu Sehschwächen führen.

Welche Beschwerden/Erkrankungen betreffen die Zonulafasern?

Störungen oder Schäden an den Zonulafasern können verschiedene Augenprobleme und Sehbeschwerden verursachen.

Linsenluxation

Eine Linsenluxation tritt auf, wenn die Zonulafasern nicht mehr in der Lage sind, die Linse an ihrem Platz zu halten. Dadurch kann die Linse aus ihrer normalen Position verrutschen. Dies führt häufig zu verschwommenem Sehen oder Doppelbildern, da das Licht nicht mehr richtig auf die Netzhaut fokussiert wird. Linsenluxationen können angeboren sein, treten aber auch nach Augenverletzungen oder bei bestimmten genetischen Erkrankungen wie dem Marfan-Syndrom auf. In schweren Fällen kann die Luxation eine operative Behandlung erforderlich machen, um die Linse wieder zu stabilisieren oder durch eine künstliche Linse zu ersetzen.

Zonulafaserschwäche

Eine Zonulafaserschwäche beschreibt den Verlust der Spannkraft der Fasern, der oft mit dem Alter einhergeht. Diese Schwäche kann die Stabilität der Linse beeinträchtigen und das Risiko einer Linsenluxation erhöhen. Darüber hinaus kann die schwächere Spannung der Zonulafasern die Fähigkeit des Auges zur Akkommodation verringern, was die Fokussierung auf nahe Objekte erschwert. Dies ist ein Faktor bei der Entwicklung der Alterssichtigkeit (Presbyopie), einer altersbedingten Fehlsichtigkeit.

Schäden nach Augenoperationen

Nach Augenoperationen, insbesondere nach Kataraktoperationen, kann es zu Schäden an den Zonulafasern kommen. Dabei können die Fasern ungewollt gelockert oder sogar teilweise abgerissen werden, was die Position und Funktion der Linse beeinträchtigt. Solche Schäden erschweren nicht nur die Operation, sondern können auch postoperative Komplikationen wie eine Linsenluxation oder eine verschlechterte Sehqualität zur Folge haben. Eine sorgfältige chirurgische Technik ist daher wichtig, um diese Risiken zu minimieren.

Ungleichmässige Zugkraft der Zonulafasern

Eine ungleichmässige Zugkraft der Zonulafasern kann dazu führen, dass die Linse deformiert wird. Diese Verformung beeinflusst die Lichtbrechung und kann zu Sehproblemen wie einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) führen. Dabei wird das Licht ungleichmässig auf der Netzhaut fokussiert, was verschwommenes oder verzerrtes Sehen verursacht. Eine solche Störung kann entweder durch eine ungleichmässige Verteilung der Spannkraft der Zonulafasern oder durch äussere Einflüsse wie Augenverletzungen ausgelöst werden.

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