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Augenlasern bei Diabetes

  • 5 Min. Lesedauer
  • Veröffentlicht am 6. Januar 2024

Diabetes mellitus, alltagssprachlich auch einfach unter “Diabetes” oder “Zuckerkrankheit” bekannt, ist eine weit verbreitete, chronische Stoffwechselerkrankung und kann Menschen im Alltag einschränken. Der ständig erhöhte Blutzuckerspiegel kann jedoch nicht nur die inneren Organe, sondern auch die Augen schädigen. Wichtig ist: Grundsätzlich sind Laserbehandlungen zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten auch bei Personen, die an Diabetes mellitus leiden, durchführbar!

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Besonders in Industrienationen leiden immer mehr Personen unter Diabetes mellitus. Dabei handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper nicht mehr in der Lage ist, den Blutzuckerspiegel alleine zu regulieren.

Symptome von betroffenen Personen sind in ihrem Alltag ein verstärktes Durstgefühl und Heisshungerattacken, sie fühlen sich geschwächt und leiden unter Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten – teilweise machen sich auch Sehstörungen bemerkbar.

Allgemein haben Betroffene ein geschwächtes Immunsystem und sind anfälliger für Infekte. Die Produktion von Insulin ist zu gering oder funktioniert nicht mehr. Der in der Folge ständig erhöhte Blutzuckerspiegel kann Gefässe und verschiedene Organe schädigen. Man unterscheidet zwischen Diabetes mellitus Typ I und Typ II.

Diabetes mellitus Typ I

Beim Typ I handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei welcher die Betazellen der Bauchspeicheldrüse, die das Insulin herstellen, vom eigenen Immunsystem zerstört werden. Betroffen sind hauptsächlich jüngere Personen, grundsätzlich können aber Personen in jedem Lebensalter betroffen sein. Betroffene Personen sind lebenslang auf die Verabreichung von Insulin-Injektionen angewiesen, da es bis heute noch keine andere Behandlungs- oder Heilungsmöglichkeit gibt.

Diabetes mellitus Typ II

Beim Typ II produziert die Bauchspeicheldrüse zwar Insulin, jedoch in zu geringer Menge oder aber der Körper kann es nicht wirksam verwenden, um Blutzucker in Energie umzuwandeln. Man spricht auch von Insulinresistenz. Betroffen sind häufiger ältere Personen. Risikofaktoren können Vererbung, Übergewicht und Bewegungsmangel sein. Die Behandlung erfolgt in einem veränderten Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmässiger körperlicher Aktivitäten, Gewichtsreduktion und Antidiabetika – meist in Form von Tabletten. Wenn damit keine stabile Blutzuckereinstellung erreicht werden kann, kommt ebenfalls eine Insulin-Therapie zum Einsatz.

Dass Diabetes mellitus nicht nur den inneren Organen schaden kann, sondern sich auch in den Augen bemerkbar macht – das ist meistens nur den Betroffenen selbst bewusst.

Welche Auswirkungen hat Diabetes auf die Augengesundheit?

Ist die Diabetes-Erkrankung schlecht oder gar nicht eingestellt, kann es zu Schädigungen an den Augen kommen, zum Beispiel zu einer diabetischen Retinopathie oder Makulopathie. Symptome einer diabetischen Retinopathie kommen schleichend und daher ist sie oftmals bereits stark ausgeprägt, bevor Betroffene die Diagnose Diabetes mellitus überhaupt erhalten. Deswegen ist es wichtig, regelmässig zur medizinischen Kontrolle beim Augenarzt zu gehen, damit die Symptome rechtzeitig erkannt und behandelt werden können.

Doch nicht nur die diabetische Retinopathie, auch andere Erkrankungen und Symptome können in der Folge von Diabetes auftreten. Wir stellen euch die häufigsten darunter vor:

Diabetische Retinopathie

Bei der diabetischen Retinopathie kommt es in der Folge von Gefässveränderungen und Durchblutungsstörungen zu Schädigungen und Einblutungen an der Retina, also der Netzhaut des Auges. Dies kann im schlimmsten Fall und ohne ärztliche Behandlung bis zur vollständigen Erblindung führen.

Wie bereits erwähnt, treten die Symptome schleichend – und oft längere Zeit unbemerkt – auf: Zu Beginn merken Betroffene eine langsame Sehverschlechterung, in einem fortgeschrittenen Stadium machen sich zusätzlich Blutungen der Netzhaut als dunkle Flecken bemerkbar.

Diabetische Makulopathie

Die Hauptursache einer Sehverminderung bei Diabetes mellitus ist meistens nicht die diabetische Retinopathie, sondern eine Schwellung in der Netzhautmitte. Durch chronische Wassereinlagerungen, verursacht durch Schäden in den Netzhautgefässen (Kapillaren), kommt es in der Makula zu einem sogenannten Makulaödem.

Bei diabetischer Retino- und Makulopathie können mit einer Laserbehandlung die schlecht durchbluteten Regionen der Netzhaut verödet werden. So werden die Ablagerungen und weitere Blutungen verringert. Eine solche Behandlung, Laserkoagulation genannt, ist mit wenig Schmerzen und Einschränkungen verbunden und kann mehrmals zum Einsatz kommen. Ein diabetisches Makulaödem kann ausserdem gut mit Medikamenten behandelt werden. Die Erkrankung kann so etwas aufgehalten und die Sehkraft verbessert werden.

Entzündungen

Durch die beeinträchtigte Durchblutung der Augen können die Nerven, die das Auge versorgen, geschädigt sein. So auch die Nerven der Tränendrüsen. In der Folge wird die Tränenproduktion eingeschränkt, was zu trockenen Augen führt. Dies wiederum begünstigt Infektionen wie eine Bindehautentzündung, eine Hornhautentzündung oder Lidrandentzündungen. Auch Gerstenkörner (Hordeolum) können durch das geschwächte Immunsystem begünstigt werden.

Grauer Star (Katarakt)

Grauer Star (Katarakt) tritt bei Menschen mit Diabetes mellitus in der Regel häufiger und vor allem auch zu einem früheren Zeitpunkt auf. Grund dafür ist die Beeinträchtigung des Wassergehalts der Augenlinse durch die Blutzuckerschwankungen. Neben den klassischen Symptomen des Grauen Stars ist es für den Augenarzt schwierig, durch die getrübte Linse eine Beurteilung der durch Diabetes mellitus betroffenen Netzhaut machen zu können. Die Behandlung ist eine Kataraktoperation, bei welcher die körpereigene Linse durch eine Kunstlinse ersetzt wird.

Ist eine Augenlaserbehandlung bei Diabetes möglich?

Ja, grundsätzlich ist eine Augenlaserbehandlung auch bei Personen mit Diabetes mellitus (Typ I und Typ II) möglich. Es müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein: Eine gute gesundheitliche Verfassung, keine Schädigungen an den Augen (diabetische Retino- und Makulopathie), stabile Blutdruck- und Blutzuckerwerte sowie eine seit mindestens einem Jahr stabile Sehstärke.

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Die Details haben wir euch im folgenden Kapitel aufgelistet.

Welche Voraussetzungen müssen Diabetiker für eine Augenlaserbehandlung erfüllen?

Allgemeine Voraussetzungen für eine Augenlaserbehandlung wie eine gute gesundheitliche Verfassung und eine ausführliche, ärztliche Voruntersuchung mit Abklärungen, ob das Auge für die Behandlung geeignet ist, müssen nicht nur von Personen mit Diabetes mellitus erfüllt werden, sondern grundsätzlich von allen, die ihre Augen lasern lassen möchten. Auch muss die Sehstärke über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr stabil sein.

Keine Schädigungen an den Augen

Ausschlusskriterien für die Behandlung sind Personen mit diabetischer Retinopathie oder diabetischer Makulopathie: Schädigungen an den Augen lassen eine Laserbehandlung nicht zu.

Stabiler Blutzuckerspiegel

Bei beiden Typen, Diabetes Typ I und Typ II, kann es durch die zu hohen Blutzuckerwerte zu Schädigungen an den Kapillaren in den Augen kommen. Die Kapillaren sind für die Versorgung der Netzhaut verantwortlich und somit für die Gesundheit der Augen eine Voraussetzung. Ist die Retina jedoch geschädigt, kann das eine Erkrankung der Augen zur Folge haben. Ein stabiler Blutzuckerspiegel ist daher essenziell, um für eine Augenlaserbehandlung in Frage zu kommen.

Stabiler Blutdruck

Auch ein stabiler Blutdruck ist wichtig, damit keine Kapillargefässe in den Augen geschädigt werden. Ein stabiler Blutdruck ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine Augenlaserbehandlung. Gesundes Verhalten mit genügend Bewegung und der Verzicht auf Nikotin können dies positiv beeinflussen.

Auch Linsenbehandlungen zur dauerhaften Behandlung von Fehlsichtigkeiten – also refraktiver Linsenaustausch und Linsenimplantationen – sind für Personen mit Diabetes mellitus grundsätzlich möglich. Wichtig ist jedoch auch hier zu erwähnen, dass der Entscheid für eine Behandlung immer individuell angeschaut werden muss, da zahlreiche Voraussetzungen für eine Behandlung erfüllt werden müssen. Der Augenarzt kann nach einer ausführlichen Untersuchung sagen, ob die Behandlung möglich ist oder nicht.

Welche Massnahmen sind nach der Laserbehandlung zu ergreifen?

Bis zu mehreren Tagen nach der Behandlung kann ein Fremdkörpergefühl und eine erhöhte Blendempfindlichkeit auftreten. Auch eine schwankende Sehkraft ist normal, sie verbessert sich allerdings stetig.

Wichtig ist es, die vorgeschriebenen Massnahmen nach der Laserbehandlung exakt umzusetzen:

  • Verschriebene Augentropfen und Schonzeiten sollten eingehalten werden.
  • Augenreiben sollte vermieden werden.
  • Eine Brille oder Sonnenbrille kann das empfindliche Auge vor der erhöhten Blendempfindlichkeit schützen.

Weitere Informationen zum Heilungsprozess findest du hier.

Was für Personen mit Diabetes mellitus weiterhin zu beachten ist, sind die regelmässigen Kontrollen beim Augenarzt: Auch nach der Laserbehandlung ist es wichtig, das Auge in den empfohlenen Zeiträumen durch einen Arzt untersuchen zu lassen, um mögliche Schädigungen der Augen rechtzeitig zu erkennen und entsprechend behandeln zu können.

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