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UV-Strahlung und das Auge: So schützt du deine Sehkraft

  • 5 Min. Lesedauer
  • Veröffentlicht am 12. September 2024

Unsere Augen sind täglich UV-Strahlung ausgesetzt, sei es durch natürliches Sonnenlicht oder künstliche Lichtquellen. Während wir oft an Sonnenschutz für unsere Haut denken, wird der Schutz unserer Augen häufig vernachlässigt. In diesem Artikel erfährst du, wie UV-Strahlung deine Augen beeinflusst, welche Risiken bestehen und wie du dich effektiv schützen kannst.

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Welche Auswirkungen hat UV-Strahlung auf die Augen?

UV-Strahlung kann die Augen ernsthaft schädigen, indem sie das Risiko für Erkrankungen wie dem Grauen Star, Makuladegeneration und Photokeratitis erhöht. Langfristige UV-Exposition kann die Augenlinse trüben und die Netzhaut beeinträchtigen, was zu dauerhaften Sehverlusten führen kann.

UV-Exposition bezieht sich auf die Menge an ultravioletter (UV) Strahlung der Sonne, der unsere Haut und Augen ausgesetzt sind. UV-Strahlung ist eine Form von Energie, die von der Sonne ausgesendet wird und unsichtbar für das menschliche Auge ist. Es gibt drei Arten von UV-Strahlung:

  • UVA: Dringt tief in die Haut ein und kann das Altern der Haut beschleunigen.
  • UVB: Kann die äusseren Hautschichten schädigen und ist die Hauptursache für Sonnenbrand.
  • UVC: Wird grösstenteils von der Erdatmosphäre absorbiert und erreicht die Erdoberfläche nicht.

Der UV-Index ist eine international standardisierte Skala, welche die Intensität der ultravioletten (UV) Strahlung der Sonne misst. Dieser Index gibt Auskunft darüber, wie stark die UV-Strahlung ist und hilft dabei, das Risiko von UV-bedingten Augen- und Hautschäden abzuschätzen. Der UV-Index reicht von 0 bis 11+, wobei höhere Werte eine stärkere UV-Strahlung und ein höheres Risiko für gesundheitliche Schäden bedeuten.

  • 0–2 (Niedrig): Geringes Risiko für UV-bedingte Schäden. Schutzmassnahmen sind normalerweise nicht erforderlich.

  • 3–5 (Mässig): Mittleres Risiko. Es wird empfohlen, während der Mittagsstunden Schutzmassnahmen zu ergreifen.

  • 6–7 (Hoch): Hohes Risiko. Schutzmassnahmen sind erforderlich, wie das Verwenden von Sonnencreme, das Tragen von Schutzkleidung und das Meiden direkter Sonne während der Mittagsstunden.

  • 8–10 (Sehr hoch): Sehr hohes Risiko. Zusätzliche Schutzmassnahmen sind notwendig, um Haut- und Augenschäden zu vermeiden.

  • 11+ (Extrem): Extrem hohes Risiko. Maximale Schutzmassnahmen sind erforderlich. Aufenthalt im Freien sollte vermieden werden.

Der UV-Index variiert je nach geografischer Lage, Jahreszeit, Tageszeit und Wetterbedingungen. Eine regelmässige Überprüfung des UV-Indexes kann helfen, geeignete Schutzmassnahmen zu ergreifen und das Risiko von UV-bedingten Gesundheitsschäden zu minimieren.

Augenschäden durch UV-Strahlung: Symptome

UV-Strahlung kann eine Vielzahl von Augenschäden verursachen.

Photokeratitis

Photokeratitis, auch bekannt als „Schneeblindheit“, ist eine schmerzhafte Entzündung der Hornhaut und Bindehaut, die durch übermässige UV-Strahlung verursacht wird. Diese Erkrankung tritt häufig bei intensiver Sonneneinstrahlung auf, besonders in Umgebungen mit starker Reflexion wie Schnee, Wasser oder Sand. UV-Strahlen können die oberflächlichen Zellen der Hornhaut schädigen, was zu akuten Schmerzen und Entzündungen führt.

Die Symptome umfassen eine Rötung der Augen, starke Augenschmerzen, übermässiges Tränen und vorübergehendes verschwommenes Sehen. In den meisten Fällen klingen die Symptome von Photokeratitis innerhalb von 24 bis 48 Stunden ab. Es ist wichtig, sofort Schutzmassnahmen zu ergreifen und weitere UV-Exposition zu vermeiden, um die Heilung zu unterstützen.

Grauer Star (Katarakt)

Langfristige UV-Exposition kann zur Bildung von Grauen Star führen, bei dem sich die Augenlinse eintrübt und das Sehvermögen beeinträchtigt. Der Graue Star ist eine der Hauptursachen für Blindheit weltweit. Er entwickelt sich schleichend und ist oft mit dem Alterungsprozess verbunden, doch UV-Strahlung kann diesen Prozess beschleunigen.

Zu den Symptomen gehören verschwommenes Sehen sowie verblasste oder vergilbte Farben. Betroffene berichten häufig von erhöhter Blendungsempfindlichkeit, Doppelbilder oder das Sehen von Halos um Lichtquellen. Der Graue Star kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Eine frühzeitige Erkennung durch regelmässige augenärztliche Untersuchungen ist entscheidend, um den Fortschritt der Erkrankung zu überwachen und rechtzeitig zu behandeln. In fortgeschrittenen Fällen ist eine Operation erforderlich, bei der die trübe Linse durch eine klare künstliche Linse ersetzt wird.

Makuladegeneration

UV-Strahlung kann das Risiko für altersbedingte Makuladegeneration (AMD) erhöhen, eine Erkrankung, die das zentrale Sehen beeinträchtigt und zu einem Verlust der Sehschärfe führt. Zu den Symptomen gehören verschwommenes oder verzerrtes Sehen, bei dem gerade Linien wellig erscheinen. Dunkle oder leere Flecken im Gesichtsfeld erschweren das Erkennen von Gesichtern und das Lesen.

UV-Strahlung kann oxidative Schäden in der Netzhaut verursachen, was das Fortschreiten der AMD beschleunigt. Um das Risiko zu verringern, ist es wichtig, die Augen vor UV-Strahlung zu schützen. Regelmässige augenärztliche Untersuchungen helfen, frühe Anzeichen der Erkrankung zu erkennen und rechtzeitig Massnahmen zu ergreifen.

Pterygium (Flügelfell)

Pterygium ist eine gutartige Wucherung der Bindehaut, die über die Hornhaut wächst. Symptome umfassen eine sichtbare Wucherung auf dem Auge, begleitet von einer Rötung und Reizung. In fortgeschrittenen Fällen kann das Pterygium das Sehvermögen beeinträchtigen.

Die Ursache für Pterygium ist häufig übermässige UV-Strahlung, insbesondere bei langfristiger und intensiver Exposition. Bei fortschreitendem Pterygium kann eine chirurgische Entfernung erforderlich sein, um Komplikationen zu vermeiden und das Sehvermögen zu erhalten.

Augenlid-Hautkrebs

UV-Strahlung kann Hautkrebs um die Augenlider verursachen, was eine ernste gesundheitliche Gefahr darstellt. Symptome umfassen ungewöhnliche Wucherungen, Veränderungen in der Hautstruktur, nicht heilende Wunden und Verfärbungen.

Die empfindliche Haut um die Augen ist besonders anfällig für UV-Schäden. Frühes Erkennen und eine rechtzeitige Behandlung sind wichtig, um die Ausbreitung des Krebses zu verhindern und das Sehvermögen zu schützen. Falls du eine ungewöhnliche Wucherung bemerkst, die nicht wie ein Gerstenkorn aussieht, solltest du einen Augenarzt aufsuchen.

Bindehautentzündung

UV-Strahlung kann zu einer Entzündung der Bindehaut führen, die als Konjunktivitis bekannt ist. Symptome dieser Erkrankung umfassen eine Rötung der Augen, Reizung, Juckreiz und vermehrten Tränenfluss.

Die Exposition gegenüber UV-Strahlen kann die empfindliche Bindehaut reizen und Entzündungsreaktionen auslösen. Um das Risiko für eine Bindehautentzündung zu verringern, sollten UV-blockierende Sonnenbrillen getragen werden, die seitlichen Schutz bieten. Bei anhaltenden Symptomen ist es wichtig, einen Augenarzt aufzusuchen, um eine angemessene Behandlung einzuleiten, um Komplikationen zu vermeiden.

Hornhautschäden

Langfristige UV-Exposition kann zu dauerhaften Schäden an der Hornhaut führen. Typische Symptome dieser Schädigung sind anhaltende Augenschmerzen, chronische Trockenheit der Augenoberfläche sowie eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit.

Die Hornhaut, als äusserste Schicht des Auges, ist besonders anfällig für UV-bedingte Schäden. Der Schutz vor UV-Strahlen ist daher entscheidend, um Hornhautschäden vorzubeugen. Bei anhaltenden Beschwerden solltest du einen Augenarzt konsultieren.

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Wie kann man die Augen vor UV-Strahlung schützen?

Es gibt verschiedene Massnahmen, um deine Augen vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung zu schützen:

  • UV-blockierende Sonnenbrillen: Trage Sonnenbrillen, die 100 % der UVA- und UVB-Strahlen blockieren. Achte auf ein CE-Zeichen oder den Hinweis „UV400“ auf dem Etikett.

  • Breitkrempige Hüte: Ein Hut mit breiter Krempe kann zusätzlich zur Sonnenbrille helfen, die Augen vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.

  • Schatten suchen: Vermeide direkte Sonneneinstrahlung, indem du dich in den Schatten begibst. Besonders während der Mittagsstunden, wenn die UV-Strahlung am stärksten ist.

  • Getönte Kontaktlinsen: Manche Kontaktlinsen bieten zusätzlichen UV-Schutz und reduzieren die Blendung. Diese sollten jedoch nicht als Ersatz für Sonnenbrillen verwendet werden, sondern eher als ergänzender Schutz.

  • Schutz bei sportlichen Aktivitäten: Trage spezielle Sportbrillen mit UV-Schutz beim Skifahren, Snowboarden oder Wassersportarten. Wasser und Schnee reflektieren UV-Strahlen und verstärken somit deren Wirkung.

  • Kinderaugen schützen: Kinderaugen sind besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung. Achte darauf, dass deine Kinder Sonnenbrillen und Hüte tragen, wenn sie draussen spielen.

  • Vermeidung künstlicher UV-Quellen: Vermeide den direkten Blick in künstliche UV-Lichtquellen wie Schweissgeräte oder Sonnenlampen. Trage bei der Arbeit mit solchen Geräten immer eine geeignete Schutzbrille.

Indem du diese Massnahmen befolgst, kannst du das Risiko von UV-bedingten Augenschäden erheblich reduzieren und deine Sehkraft langfristig schützen.

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