- Augenlasern
Ab wann kann man die Augen lasern lassen?
- 5 Min. Lesedauer
- Veröffentlicht am 3. August 2023
In der Schweiz ist es grundsätzlich ab dem 18. Lebensjahr möglich, die Augen mittels Laserbehandlung zu korrigieren. Doch ab welchem Alter ist das Augenlasern tatsächlich sinnvoll? In diesem Beitrag erfährst du, ab wann eine Laserbehandlung der Augen empfehlenswert ist und welche weiteren Voraussetzungen beachtet werden sollten.
Ab welchem Alter ist Augenlasern sinnvoll?
Das Mindestalter für das Augenlasern liegt bei 18 Jahren. Bis etwa dem 25. Lebensjahr befinden sich die Augen noch in einer Entwicklungsphase und die Sehwerte können sich noch verändern, was die Ergebnisse einer Augenlaserbehandlung beeinträchtigen könnte. Ideal ist das Augenlasern zwischen 25 und 45 Jahren, da die Sehkraft in dieser Zeit tendenziell stabil bleibt.
Das menschliche Auge durchläuft verschiedene Entwicklungsphasen, die eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für das Augenlasern spielen. In der Kindheit und Jugend befindet sich das Auge noch in der Wachstumsphase. Die Sehkraft kann sich während dieser Zeit noch verändern, da sich die Augenstrukturen entwickeln und anpassen. Aus diesem Grund wird das Augenlasern in der Regel nicht vor dem 18. Lebensjahr empfohlen, um sicherzustellen, dass die Augen vollständig entwickelt sind.
Nach der Wachstumsphase stabilisiert sich die Sehkraft in der Regel bis zum Erwachsenenalter. Dieser Zeitpunkt variiert von Person zu Person. Es wird aber empfohlen, dass die Sehkraft über einen längeren Zeitraum stabil bleibt, bevor man sich für das Augenlasern entscheidet. Eine stabile Sehkraft ist ein wichtiger Faktor, um sicherzustellen, dass die Korrektur dauerhaft ist und keine weiteren Behandlungen erforderlich sind.
Augenlasern erfordert eine konstante Sehkraft
Die optimale Zeit für eine Augenlaserbehandlung variiert je nach Altersgruppe. Hier erfährst du mehr darüber, wie das Augenlasern in verschiedenen Altersgruppen empfohlen wird und was jeweils berücksichtigt werden sollte.
18–25 Jahre
In dieser Altersgruppe besteht die Möglichkeit, dass sich die Sehkraft noch verändert. Die Augen befinden sich noch in einer Phase des Wachstums und der Entwicklung. Deshalb wird empfohlen, das Augenlasern erst nach dem 18. Lebensjahr in Betracht zu ziehen. Eine vorzeitige Laserbehandlung könnte weitere Behandlungen erforderlich machen, falls sich die Sehkraft doch noch ändern sollte. Es ist daher ratsam, regelmässige Augenkontrollen durchzuführen und den optimalen Zeitpunkt für deine Laserbehandlung abzuwarten.
26–35 Jahre
In dieser Altersgruppe hat sich deine Sehkraft in der Regel stabilisiert. Die meisten erreichen in diesem Zeitraum ihre optimale Sehstärke und die Veränderungen sind, wenn überhaupt, minimal. Das Augenlasern ist daher eine gute Option, um dauerhaft von einer verbesserten Sehkraft zu profitieren. Sowohl Kurzsichtigkeit, als auch Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung können bis zu bestimmten Dioptrienwerten korrigiert werden. Ob du für das Augenlasern geeignet bist, erfährst du in einem kostenlosen Beratungstermin bei betterview in deiner Nähe .
36–45 Jahre
In diesem Altersbereich ist die Sehkraft in der Regel noch stabil und eine Augenlaserbehandlung bedeutet für die meisten eine Verbesserung der Lebensqualität. Bei einigen können jedoch erste Anzeichen von Alterssichtigkeit (Presbyopie) auftreten. Alterssichtigkeit ist ein natürlicher Alterungsprozess des Auges: Die Flexibilität der Augenlinse lässt mit der Zeit nach, was zu Problemen beim Fokussieren von Objekten in der Nähe führt.
In diesem Lebensabschnitt wird individuell abgewogen, ob es sinnvoll ist, eine Fehlsichtigkeit wie Hornhautverkrümmung, Kurz- oder Weitsichtigkeit lasern zu lassen. Jedoch sollte beachtet werden, dass das Augenlasern nicht die Alterssichtigkeit vollständig korrigieren kann.
Über 45 Jahre
Ab dem Alter von 45 Jahren lässt die Sehkraft allmählich nach und die Alterssichtigkeit tritt ein. Da die Sehkraft nun möglicherweise nicht mehr stabil ist, muss individuell abgewogen werden, ob eine Augenlaserbehandlung sinnvoll ist. In der Regel ist der refraktive Linsenaustausch die bessere Alternative. Hierbei wird die natürliche Augenlinse durch eine individuell angepasste Kunstlinse ersetzt, die sowohl die Ferne als auch die Nähe korrigiert. In einer kostenlosen und unverbindlichen Voruntersuchung ermitteln wir gemeinsam die beste Behandlungsoption für deine spezifische Situation.
Weitere Voraussetzungen einer Augenlaserbehandlung
Neben dem Mindestalter und der Stabilität der Sehkraft gibt es noch weitere Voraussetzungen, die für eine Augenlaserbehandlung erfüllt sein sollten:
- Gesunde Augen: Es ist wichtig, dass deine Augen gesund sind und keine Augenerkrankungen vorhanden sind.
- Ausreichende Hornhautdicke: Während des Augenlaserns wird eine dünne Schicht der Hornhaut abgetragen. Daher ist es wichtig, dass deine Hornhaut ausreichend dick ist, um die Behandlung sicher durchführen zu können.
- Stabile Augenwerte: Deine Sehkraft sollte über einen längeren Zeitraum stabilisiert sein, um sicherzustellen, dass sich deine Augen nicht weiter verändern und du langfristig von der Laserbehandlung profitieren kannst.
- Keine Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft können sich die hormonellen Veränderungen auf die Augen auswirken. Es wird dann empfohlen, das Augenlasern auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
- Extreme unbehandelte Angst: Eine Augenlaserbehandlung erfordert Kooperation und ruhiges Verhalten. Wenn du eine extreme unbehandelte Angst oder Panikstörungen hast, bist du für die Behandlung nicht geeignet.
- Immunschwäche: Bist du von einer geschwächten Immunreaktion oder schweren immunologischen Erkrankungen betroffen, solltest du vor einer Augenlaserbehandlung eine gründliche ärztliche Bewertung durchführen lassen. Ein beeinträchtigtes Immunsystem könnte die Heilung nach der Behandlung beeinflussen und das Risiko von Infektionen erhöhen.
- Extrem trockene Augen: Trockene Augen können die Genesung nach einer Augenlaserbehandlung beeinträchtigen und das Ergebnis negativ beeinflussen. Es ist wichtig, dass du deine trockenen Augen vor der Operation behandeln lässt. Möglicherweise wirst du aber von der Behandlung ausgeschlossen, um potenzielle Komplikationen zu vermeiden.
Eine umfassende Voruntersuchung ist unerlässlich, um festzustellen, ob du die erforderlichen Voraussetzungen für eine Augenlaserbehandlung erfüllst. Bei betterview untersuchen wir deine Augen gründlich und informieren dich ausführlich über den Ablauf und die Risiken der Behandlung.
Welche Alternativen zum Augenlasern gibt es?
Wenn du die Voraussetzungen für eine Augenlaserbehandlung (noch) nicht erfüllst, gibt es einige Alternativen, um deine Fehlsichtigkeit zu korrigieren.
Sehhilfen
Brillen sind eine häufig verwendete Option zur Korrektur von Sehproblemen. Sie bieten eine einfache und nicht-invasive Methode, um Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Alterssichtigkeit sowie Hornhautverkrümmung zu korrigieren. Brillen sind in verschiedenen Stärken erhältlich und können individuell angepasst werden.
Kontaktlinsen bieten eine weitere Möglichkeit, Sehstörungen zu korrigieren. Sie werden direkt auf die Augenoberfläche platziert und bieten eine natürlichere Sicht im Vergleich zu Brillen. Kontaktlinsen sind in verschiedenen Typen erhältlich, wie zum Beispiel Tageslinsen, 2-Wochen-Linsen, Monatslinsen oder Jahreslinsen. Es ist jedoch wichtig, die richtige Anpassung und Pflege der Kontaktlinsen zu beachten.
Refraktiver Linsenaustausch (RLA)
Der refraktive Linsenaustausch ist eine chirurgische Alternative zum Augenlasern und eignet sich insbesondere für Personen über 45 Jahren, um Alterssichtigkeit zu korrigieren. Bei dieser Methode werden die immer schwächer werdenden natürlichen Augenlinsen durch künstliche ersetzt, die die Sehkraft wiederherstellen. Bei dieser Behandlung werden meistens multifokale Linse eingesetzt, die sowohl die Fern- als auch die Nahsicht korrigieren.
Linsenimplantation (ICL)
Eine Linsenimplantation ist eine weitere Alternative zum Augenlasern, die zur refraktiven Chirurgie zählt. Bei dieser Methode werden künstliche Linsen vor die körpereigenen Linsen eingesetzt – die natürlichen Linsen bleiben dabei erhalten. Diese “zusätzlichen” Linsen sind individuell auf deinen Sehfehler abgestimmt und korrigieren ihn effektiv. Diese Behandlung wird oft bei Personen mit hoher Fehlsichtigkeit oder dünner Hornhaut angewendet.
Orthokeratologie (Ortho-K)
Diese Methode beinhaltet das Tragen speziell geformter Kontaktlinsen während des Schlafens, um die Hornhaut vorübergehend zu verändern. Am nächsten Morgen werden die Linsen entfernt und die Sehkorrektur bleibt für den Tag erhalten. Orthokeratologie kann eine vorübergehende Alternative zum Augenlasern sein, insbesondere für Personen, die keine dauerhafte Veränderung wünschen.
Dieser Beitrag wurde überprüft von:
Dr. Med. (Isr.) Toam Katz
DoctorDr. Med. (Isr.) Toam Katz ist Augenarzt und Experte für Fragen rund ums Thema Linsen und Laser-Chirurgie. Er graduierte an der Hadassah Uniklinik in Jerusalem in Medizin und spezialisierte sich danach in Augenheilkunde und refraktiver Chirurgie in Jerusalem und am Institut de la Myopie ... Mehr anzeigen
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