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4.9

Fehlsichtigkeit

Dioptrien: Die Masseinheit des Sehens

Bei Fehlsichtigkeiten ist die Brechkraft des Auges gestört, wodurch Objekte unscharf erscheinen. Es gibt verschiedene Arten und Abstufungen von Fehlsichtigkeit. Gemessen werden sie alle in der Masseinheit Dioptrien. Dioptrien (abgekürzt dpt) sind also die Masseinheit des optischen Systems.

9. Mai 2022
Lesedauer: 6 minuten
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Was sind Dioptrien?

Dioptrien sind eine Masseinheit für die Brechkraft (auch “Brechwert”) des menschlichen Auges. Die Brechkraft gibt an, wie stark das Auge das Licht bricht, das durch die Augenlinse in das Auge einfällt. Je höher die Abweichung des Lichtstrahls vom Normalwert 0, desto höher ist die Dioptrienzahl.

Normalsichtige Augen haben also 0 Dioptrien. Bei Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit oder auch Fehlsichtigkeit durch Hornhautverkrümmung weicht dieses Mass nach oben oder nach unten ab:

  • Kurzsichtigkeit wird in negativen Dioptrien gemessen, also mit einem Minussymbol.

  • Weitsichtigkeit wird in positiven Dioptrien gemessen, d. h. mit einem Plussymbol vor dem Wert.

  • Auch bei einer Hornhautverkrümmung wird der Grad der Sehschwäche in Dioptrien angegeben.

Übrigens: Wer unter einer leichten Fehlsichtigkeit leidet, benötigt nicht immer eine Sehhilfe. Bei einer stärkeren Fehlsichtigkeit kann eine Sehhilfe scharfes Sehen ermöglichen. In den meisten Fällen kann alternativ eine Augenlaserbehandlung eine dauerhafte Lösung sein.

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Dioptrien als Masseinheit

Als Masseinheit haben Dioptrien eine eigene Skala. Die Bewertung der Dioptrien erfolgt von 0 ausgehend in Schritten von 0,25 dpt, entweder in den positiven oder negativen Bereich. Der Optiker notiert die jeweiligen Dioptrienwerte des linken und rechten Auges in Stufen von Viertel-Dioptrien im Brillenpass.

Dioptrien stellen den Kehrwert der Brennweite dar. Bei einem gesunden, normalsichtigen Auge beträgt die Brennweite ca. 16,6 mm, was ca. 59-60 dpt entspricht. Alle Abweichungen von dieser Brennweite stellen eine Fehlsichtigkeit dar, die in positiven oder negativen Dioptrien angegeben wird. Diese kann von geringgradig bis stark reichen.

Positive Dioptriewerte geben eine Weitsichtigkeit (Hyperopie) an. Negative Dioptrien geben Kurzsichtigkeit (Myopie) an. Weitsichtigkeit entsteht oft durch Alterssichtigkeit, daher haben Menschen ab 45 Jahren oft positive Dioptrienwerte.

Mit anderen Worten werden Dioptrien im positiven Bereich angegeben, wenn die Linse das Licht konvergent ablenkt, sodass der Brennpunkt hinter der Netzhaut liegt. In diesem Fall liegt eine Weitsichtigkeit vor. Wird das Licht dagegen divergent abgelenkt, sodass der Brennpunkt vor der Netzhaut gebildet wird, werden die Dioptrien als Minuswerte angegeben, liegen also im negativen Bereich.

Auch bei Hornhautverkrümmung wird die Brechkraft des Auges verändert und es kann zusätzlich eine weitere Fehlsichtigkeit, also eine Kurz- oder Weitsichtigkeit, vorliegen.

Dioptrienwerte im Brillenpass

Anhand der im Brillenpass vermerkten Dioptrienwerte kann der Augenoptiker eine Brille oder Kontaktlinsen anpassen, durch die die Fehlsichtigkeit ausgeglichen wird. Der Brillenpass enthält eine Reihe von verschiedenen Zahlen.

  • Die erste Zahl wird als „Sphärenwert“ oder SPH bezeichnet. Sie ist die Anzahl der Dioptrien, die zur Verbesserung der Fernsicht erforderlich sind. Wenn sie negativ ist, bedeutet das, dass du kurzsichtig bist, und wenn sie positiv ist, bedeutet das, dass du weitsichtig bist.

  • Die zweite Zahl wird als “Zylinder” bezeichnet. Sie zeigt die Korrektur des Astigmatismus an, falls eine Hornhautverkrümmung vorhanden ist.

  • Schliesslich gibt es noch eine dritte Zahl in Grad, die “Achse”. Sie gibt bei vorliegender Hornhautverkrümmung an, in welcher Position der Astigmatismus auftritt und in welche Richtung die Linse ihn korrigieren soll.

Wenn im Brillenpass nur der Sphärenwert und keine Zylinder- oder Achsenzahlen angegeben sind, bedeutet dies, dass keine Hornhautverkrümmung vorliegt.

Ab welchem Dioptrienwert wird eine Brille benötigt?

Nicht jede Fehlsichtigkeit muss durch eine Sehhilfe korrigiert werden. Im Allgemeinen gilt eine Fehlsichtigkeit von bis zu +/- 1 Dioptrie als leichte Fehlsichtigkeit. Was darunter liegt, muss nicht dauerhaft durch eine Sehhilfe ausgeglichen werden, oft genügt es, beispielsweise zum Autofahren oder Fernsehen, eine Brille oder Kontaktlinsen zu tragen.

Im Allgemeinen gilt: Je stärker die Sehschwäche, desto eher ist eine Korrektur durch passende Brillengläser oder Kontaktlinsen erforderlich, damit die betreffende Person aufgrund ihrer Fehlsichtigkeit keine Beeinträchtigungen im Alltag erfährt.

Eine Sehhilfe wie Brillen oder Kontaktlinsen ist die gebräuchlichste Art der Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Mit einer Augenlaserbehandlung kann eine Sehschwäche dauerhaft behoben werden, insofern du die Voraussetzungen fürs Augenlasern erfüllst. Wenn die Laseroperation erfolgreich ist, muss der Patient keine Sehhilfe mehr tragen.

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Normalerweise schreitet eine Fehlsichtigkeit fort. Derzeit kann dieses Fortschreiten kaum aufgehalten oder verlangsamt werden. Allerdings scheinen bestimmte Gewohnheiten, einen Anstieg der Dioptrien zu begünstigen.

Bei Menschen, deren Tätigkeit es erfordert, viel Zeit vor Bildschirmen und in geschlossenen Räumen zu verbringen, wird die Sehschwäche eher stärker. Der Aufenthalt im Freien und die Einschränkung der Nutzung von Bildschirmen in kurzer Entfernung fördert demgegenüber die Gesundheit der Augen und die Sehkraft.

Dioptrien bei Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit

Kurzsichtigkeit wird in negativen Dioptrien angegeben, Weitsichtigkeit in positiven Dioptrien. Eine Sehhilfe, die die Fehlsichtigkeit ausgleicht und scharfes Sehen ermöglicht, muss vom Augenoptiker auf die vorhandene, in Dioptrien gemessene Sehschwäche angepasst werden.

Sowohl bei Kurzsichtigkeit als auch bei Weitsichtigkeit gilt – je grösser der Abstand zwischen dem Brennpunkt und der Netzhaut ist, desto mehr Dioptrien werden benötigt.

Bei Kurzsichtigkeit (Myopie)

Bei einem kurzsichtigen Auge bildet einfallendes Licht einen Brennpunkt, bevor es die Netzhaut erreicht. Je größer der Abstand zwischen dem Brennpunkt und der Netzhaut, desto stärker ist die Kurzsichtigkeit und desto mehr Dioptrien werden benötigt, um das Bild zu korrigieren und den Brennpunkt korrekt auf die Netzhaut fallen zu lassen.

Querschnitt eines kurzsichtigen Auges mit und ohne Sehhilfe

Zur Korrektur von Kurzsichtigkeit wird eine Zerstreuungslinse benötigt. Dabei handelt es sich um eine Linse mit konvexer Form. Zerstreuungslinsen zerstreuen die Lichtstrahlen vor der Augenlinse, sodass der Brennpunkt weiter nach hinten verschoben wird. Da der Brennpunkt bei Kurzsichtigkeit vor der Netzhaut liegt, wird er durch eine konvexe Zerstreuungslinse so weit nach hinten verschoben, bis er auf die Netzhaut trifft.

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Bei Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Bei Weitsichtigkeit liegt der Fall genau andersherum. Hier wird der Brennpunkt hinter der Netzhaut gebildet. Um Gegenstände auf der Netzhaut scharf abzubilden, benötigen wir eine Sammellinse, die konkav ist und den Brennpunkt dadurch weiter nach vorne verschiebt. Dank ihrer konkaven Form bündeln Sammellinsen die Lichtstrahlen in einem Brennpunkt auf der Netzhaut, sodass abgebildete Gegenstände scharf gesehen werden.

Querschnitt eines weitsichtigen Auges mit und ohne Sehhilfe

Bei geringgradiger Weitsichtigkeit kann eine Lesebrille mit geringer Dioptrienzahl zum Lesen von kleiner Schrift notwendig sein, wohingegen normale Buchstaben in einer Zeitung oder einem Buch noch ohne weiteres erkannt werden können. Mit zunehmendem Alter schreitet die Sehschwäche meistens fort und es kann zu Altersweitsichtigkeit kommen.

Bei Kurz- und Weitsichtigkeit

Liegt gleichzeitig Kurz- und Weitsichtigkeit vor, kann auch eine Gleitsichtbrille erforderlich sein, die sowohl Objekte direkt vor den Augen als auch weiter entfernte Objekte scharf erscheinen lässt.

Ermittlung der Dioptrienwerte

Person schaut in Phoropter während eines Sehtests Die Dioptrienwerte werden in einer Augenuntersuchung gemessen. Um den Dioptrienwert einer Person zu bestimmen, führt der Augenoptiker oder Augenarzt eine Reihe von Tests durch, um festzustellen, ob und in welchem Ausmass ein Brechungsfehler in den Augen des Patienten vorliegt.

Zu diesem Zweck wird mit einer Kombination verschiedener Geräte getestet, ob der Patient in der Lage ist, eine Reihe von Buchstaben, Bilder oder Zeichen auf einer in einem bestimmten Abstand angebrachten Tafel zu erkennen. Anhand dieser Tests kann die Sehleistung (Visus) des Patienten bestimmt werden. Je nach den Ergebnissen dieser Tests wird der Dioptrien-Grad der Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit bestimmt.

Snellen-Sehtest

Der vom Augenarzt Herman Snellen entwickelte Snellen-Sehtest, bei dem der Patient Buchstaben von einer Snellen-Tafel abliest, ist ein subjektives Testverfahren. Dabei wird die Sehkraft ermittelt, indem festgestellt wird, ob der Patient in der Lage ist, Buchstaben auf einer in einer bestimmten Entfernung angebrachten Tafel zu erkennen. Es wird jeweils ein Auge abgedeckt, um die Sehkraft für jedes Auge einzeln zu bestimmen. Um also beispielsweise das linke Auge zu messen, wird das rechte Auge abgedeckt. Der Patient erhält daraufhin verschiedene Gläser mit unterschiedlichen Sehstärken zur Probe. Es wird getestet, mit welchem dieser Gläser am besten sehen kann.

Landolt-Sehtest

Ein weiteres Untersuchungsverfahren ist der sogenannte Landolt-Sehtest, der auf den schwedischen Augenarzt Edmund Landolt zurückgeht. Anstatt von Buchstaben wird die Sehstärke des Patienten bei diesem Test mit sogenannten Landolt-Ringen gemessen. Der Patient blickt auf eine Tafel mit Ringen, die an unterschiedlichen Stellen eine Öffnung haben. Die Ringe verkleinern sich nach unten. Der Patient soll bestimmen, zu welcher Seite hin die Ringe geöffnet sind. Je nachdem, bis zu welcher Größe der Patient die Öffnung der Ringe genau erkennen kann, liegt eine Kurzsichtigkeit vor oder nicht.

Autorefraktometer

Person blickt in Autorefraktometer während Sehtest

Zusätzlich zu einem Sehtest kann ein Autorefraktometer eingesetzt werden. Für diese Untersuchung legt der Patient das Kinn auf ein spezielles Gerät und betrachtet einfach ein Foto, das automatisch scharf und unscharf eingestellt wird, ohne dass ein Eingriff erforderlich ist. Das Gerät stellt automatisch fest, wann das Bild auf die Netzhaut projiziert wird, wodurch der Brechungswert in jedem Auge sehr genau berechnet wird. Das Gerät misst also den Dioptrienwert durch Projektion des Bilds automatisch.

Ursprung der Dioptrie

Der Begriff Dioptrie geht auf den französischen Augenarzt Ferdinand Monoyer zurück und wurde von der internationalen Gemeinschaft schnell als Masseinheit für Fehlsichtigkeit akzeptiert. Auf einem Kongress für Augenärzte in Brüssel im Jahr 1875 wurde der Begriff erstmals offiziell in Zusammenhang mit der Brechkraft des Auges verwendet. So kam es dazu, dass das französische Wort Dioptrie in die meisten Sprachen übernommen wurde.

Monoyer entwarf zudem einen Sehtest zur Messung der Sehschärfe, die Monoyer-Skala. Die Skala wird auch heute noch in der ganzen Welt verwendet.

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