- Sehhilfen
Brille oder Kontaktlinsen – was ist besser?
- 7 Min. Lesedauer
- Veröffentlicht am 6. November 2022
Wenn du an einer Fehlsichtigkeit leidest, hast du dir sicher schon mal Gedanken darüber gemacht, ob eine Brille oder Kontaktlinsen besser sind. Was die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Sehhilfen sind, welche günstiger und ob eine davon gesünder für deine Augen ist, erfährst du hier bei uns.
Brille
Die Brille ist die klassische Sehhilfe. Mit ihr lassen sich nahezu alle Fehlsichtigkeiten bis zu einem Dioptrienwert von -/+ 3,5 ausgleichen. Um deinen Sehfehler effektiv zu korrigieren, werden die Brillengläser nach einem Sehtest individuell an deine Augen angepasst.
Bist du kurz- oder weitsichtig, benötigst du eine Einstärkenbrille. Das sogenannte Minusglas (Streulinse) hat eine konkave, also nach innen gewölbte, Form. Es sorgt bei einer Kurzsichtigkeit (Myopie) dafür, dass die eintreffenden Lichtstrahlen auseinander gelenkt werden und sich so der Brennpunkt nach hinten verschiebt. Die Betroffenen können dann in der Ferne wieder scharf sehen.
Bei der Weitsichtigkeit (Hyperopie) kommt ein Plusglas (Sammellinse) zum Einsatz. Dieses hat eine konvexe, also nach aussen gewölbte, Form, die die Lichtstrahlen vor der Augenlinse bündelt. Der Brennpunkt verschiebt sich so, dass die Betroffenen in der Nähe wieder scharf sehen können.
Mithilfe von Zylindergläsern kann eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) korrigiert werden. Die Gläser werden je nach Lage und Stärke der Verkrümmung so geschliffen, dass das einfallende Licht wieder korrekt auf die Augenlinse eintrifft. So entsteht für den Betroffenen wieder ein scharfes Bild auf der Netzhaut.
Ab einem Alter von etwa 45 Jahren tritt bei den meisten Menschen die Alterssichtigkeit (Presbyopie) ein. Sie benötigen dann eine Gleitsichtbrille. Diese decken mit ihren Mehrstärkengläsern (Progressivgläsern) gleich mehrere Sehstärken ab. Im oberen Bereich des Brillenglases ist der Fernbereich eingearbeitet und im unteren Bereich der Nahbereich. Somit können die Betroffenen auf unterschiedliche Entfernungen scharf sehen.
Vorteile der Brille
- Unkompliziertes Aufsetzen – Um eine Brille aufzusetzen, brauchst du nicht viel Übung. Du kannst dabei eigentlich nichts falsch machen.
- Einfache Handhabung – Eine Brille kannst du jederzeit und schnell auf- und wieder absetzen.
- Sehr gut verträglich – Bei trockenen Augen oder generell empfindliche Augen, ist eine Brille für dich die bessere Wahl. Sie reizt deine Augen nicht so wie Kontaktlinsen.
- Kostengünstig – Eine Brille ist nach der einmaligen Anschaffung günstig im Unterhalt. Keine hohen Kosten für Pflegemittel.
- Grosse Auswahl – Egal welches Outfit du trägst, es gibt unzählige Farb- und Farbkombinationen an Brillenfassungen. Eine Brille ist das perfekte Accessoire, um dein Styling abzurunden.
- Schützt deine Augen – Eine gut sitzende Brille mit geeigneten Gläsern schützt deine Augen vor äusserlichen Reizen, wie Zugluft oder vor Verletzungen beim Sport.
Nachteile der Brille
- Brillengläser beschlagen – Jeder Brillenträger kennt es, wenn man im Winter ein Geschäft betritt und erst mal die Brille absetzen muss, da die Gläser beschlagen.
- Störendes Brillengestell – Viele empfinden das Brillengestell beim auf der Seite liegen und Lesen oder Fernsehgucken als störend.
- Schlechte Sicht bei Regen – Wenn man als Brillenträger im Regen unterwegs ist, stören die Wassertropfen auf den Brillengläsern schnell die Sicht.
- Beim Sport unpraktisch – Sportarten mit Körperkontakt oder Schwimmen machen das Tragen einer Brille unmöglich.
- Mittelpunkt im Gesicht – Eine Brille ist ein markantes Merkmal und hat einen grossen Einfluss auf das äusserliche Erscheinen. Mit einer unpassenden Brillenform, wirkt das Gesamtbild schnell unharmonisch.
Kontaktlinsen
Kontaktlinsen gewinnen immer mehr an Beliebtheit als Alternative zur Brille. Sie können mittlerweile nahezu jede Fehlsichtigkeit ausgleichen. Generell werden sie in formstabile (harte) und weiche Kontaktlinsen unterschieden. Je nachdem, an welcher Fehlsichtigkeit du leidest, ist die eine Form besser geeignet als die andere. Auch die Tragzeit unterscheidet sich. Kontaktlinsen gibt es als Tages-, Monats- oder Jahreslinsen.
Weiche Kontaktlinsen schmiegen sich durch ihr flexibles Material an die Hornhaut an. Sie saugen sich regelrecht fest und sitzen daher sehr stabil im Auge. Formstabile Kontaktlinsen dagegen schwimmen mehr auf dem Auge und sind aus diesem Grund für die Augengesundheit besser geeignet, da so mehr Sauerstoff an die Hornhaut kommt.
Kontaktlinsen können durch ihre unterschiedliche Form starke Fehlsichtigkeiten und Alterssichtigkeit ausgleichen. Multifokale Linsen, auch Mehrstärkenlinsen genannt, können eine Gleitsichtbrille ersetzen. Sie besitzen unterschiedliche Dioptrienwerte in verschiedenen Bereichen der Linse, je nach Stärke der Fehlsichtigkeit. Torische Linsen können durch ihre spezielle Wölbung eine Hornhautverkrümmung korrigieren. Für Kurz- und Weitsichtigkeit gibt es ebenfalls Kontaktlinsen, die eine Brille ersetzen können.
Bei sehr starken Fehlsichtigkeiten oder in Verbindung mit einer Erkrankung wie dem Grauen Star, gibt es auch die Möglichkeit, sich Kontaktlinsen ins Auge implantieren zu lassen. Diese werden je nach Befund vor oder anstelle der körpereigenen Linse ins Auge gesetzt. Dieser Eingriff dauert nur wenige Minuten und gilt als sehr sicher und komplikationsarm. Die Betroffenen können anschliessend ein Leben lang auf eine Sehhilfe verzichten.
Vorteile von Kontaktlinsen
- Praktisch im Alltag – Kontaktlinsen beschlagen nicht und stören die Sicht auch nicht bei Regen. Optisch unauffällig – Egal zu welchem Outfit, Kontaktlinsen passen immer und fallen nicht auf.
- Geeignet für Sport – Kontaktlinsen kannst du nahezu während jeder sportlichen Aktivität tragen, einschliesslich Schwimmen.
- Uneingeschränktes Blickfeld – Kein Brillengestell auf der Nase, das dein Blickfeld einschränkt oder beim Liegen unbequem drückt.
- Keine Reflexionen – Im Dunkeln Autofahren ist mit Kontaktlinsen kein Problem, da keine Spiegelungen oder Reflexionen durch die entgegenkommenden Autos entstehen.
- Bessere Korrektur – Kontaktlinsen können durch ihr spezielles Design und der individuellen Anpassung starke oder komplizierte Formen von Fehlsichtigkeiten zufriedenstellender korrigieren als eine Brille.
Nachteile von Kontaktlinsen
- Längere Eingewöhnung – Um sich an das Tragen von Kontaktlinsen zu gewöhnen, benötigst du mehr Zeit als für eine Brille, da sie sich zunächst wie ein Fremdkörper im Auge anfühlen.
- Anfängliche Übungsphase – Das Einsetzen und Entfernen von Kontaktlinsen muss geübt sein. Bei manchen klappt es auf Anhieb und bei anderen braucht es mehr Übung.
- Aufwendigere Pflege – Kontaktlinsen benötigen spezielle Pflegemittel, die regelmässig ausgetauscht werden müssen. Ausserdem muss man bei der Handhabung stets auf eine hygienische Umgebung achten.
- Nichts für empfindliche Augen – Hast du sehr empfindliche oder trockene Augen, solltest du auf Kontaktlinsen verzichten. Diese reizen deine Augen noch mehr und es kann sich eine Kontaktlinsenunverträglichkeit entwickeln.
- Tragedauer vorgeschrieben – Jeder Kontaktlinsentyp hat eine maximale Tragedauer, bevor diese ausgetauscht werden sollten, da sich deine Augen sonst entzünden können.
Brille oder Kontaktlinsen – oder Augenlasern?
Sind die oben genannten Sehhilfen nichts für dich und du wünschst dir ein Leben ohne Brille oder Kontaktlinsen, kannst du deine Fehlsichtigkeit mittels einer Augenlaserbehandlung korrigieren lassen.
Eine Augenlaserkorrektur ist ein sehr sicherer operativer Eingriff, der nur wenige Minuten pro Auge dauert. Hierbei wird mit einem Laser die Hornhaut so behandelt, dass die einfallenden Lichtstrahlen wieder so gebündelt und auf der Netzhaut abgebildet werden, dass die Betroffenen ein scharfes Bild bekommen.
Bei betterview kommen ausschliesslich die modernen Femto-LASIK- und Trans-PRK-Verfahren zum Einsatz. Mit diesen können Sehfehler wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmungen sicher und erfolgreich korrigiert werden. Die Augenlaserkorrektur fällt in den Bereich der refraktiven Chirurgie und immer mehr Menschen erfüllen sich damit ihren Wunsch nach einem Leben ohne Sehhilfen.
Voraussetzungen, um sich die Augen lasern zu lassen:
- Alter – Du musst mind. 18 Jahre alt sein. Erst dann ist das Wachstum deiner Augen, insbesondere des Augapfels, abgeschlossen.
- Unveränderte Fehlsichtigkeit –Deine Fehlsichtigkeit muss seit mindestens zwei Jahren bestehen und darf sich in dieser Zeit nicht verändert haben. So wird das Risiko einer Nachbehandlung verringert.
- Gesunde Augen – Deine Augen müssen sich, bis auf deine Fehlsichtigkeit, in einem gesunden Zustand befinden, um sich solch einem operativen Eingriff zu unterziehen. Bei einer Augenentzündung oder einer anderen Erkrankung des Sehapparates ist eine Augenlaserbehandlung ausgeschlossen.
- Bestimmte Dioptrienwerte – Eine Augenlaserkorrektur ist nur bis zu bestimmten Dioptrienwerten möglich. Bei Kurzsichtigkeit liegt dieser zwischen -8 und -10 Dioptrien, bei Weitsichtigkeit zwischen +3 und +4 Dioptrien.
- Kosten – Es muss dir bewusst sein, dass eine Augenlaserbehandlung nur in Ausnahmefällen von der Krankenkasse übernommen wird. Du musst also in der Lage sein, die anfallenden Kosten für das Augenlasern selbst tragen zu können.
Mehr zu den Voraussetzungen für Augenlasern »
Vorteile einer Augenlaserbehandlung
- Geringes Risiko – Die Laserverfahren gelten als sehr sicher und komplikationsarm.
- Alle Sportarten wieder möglich – Nach einer Augenlaserbehandlung kannst du wieder jegliche Sportart ausführen, ob Schwimmen, Fallschirmspringen oder Kampfsport.
- Lebenslange Korrektur der Fehlsichtigkeit – Wenn eine Augenlaserbehandlung unter den richtigen Voraussetzungen durchgeführt wird, hält die Korrektur ein Leben lang.
- Keine weitere Behandlung nötig – Sind die Augen nach der Laserbehandlung abgeheilt, sind keine weiteren Massnahmen erforderlich.
- Mehr Lebensqualität – Du kannst dich auf ein Leben ohne Brille oder Kontaktlinsen freuen und das schon nach wenigen Minuten.
Nachteile einer Augenlaserbehandlung
- Risiko für Komplikationen – Wie bei jedem operativen Eingriff, besteht auch bei einer Augenlaserbehandlung das Risiko für Nebenwirkungen. Diese sind allerdings extrem gering und behandelbar.
- Initial höhere Kosten – Nur in Ausnahmefällen übernimmt deine Krankenkasse die Kosten einer Augenlaserbehandlung. Bei betterview liegt der Preis pro Auge zwischen CHF 1'690 und CHF 1'890 und kann in Raten bezahlt werden.
- Nicht möglich bei sehr dünner Hornhaut – Ist deine Hornhaut zu dünn, ist eine Laserbehandlung nicht möglich.
- Lasern hat Grenzen – Ist deine Fehlsichtigkeit zu stark ausgeprägt, stösst auch eine Augenlaserbehandlung an ihre Grenzen und ist dann nicht möglich.
Häufig gestellte Fragen
Was ist gesünder für die Augen – Brille oder Kontaktlinsen?
Für die Augengesundheit ist eine Brille definitiv besser geeignet, da sie nicht direkt auf dem Auge aufliegt und zusätzlich vor Zugluft oder äusserlichen Einflüssen schützt. Hast du zudem empfindliche oder trockene Augen, ist eine Brille die bessere Wahl für dich.
Sind Kontaktlinsen genauso gut wie eine Brille?
Kontaktlinsen können Fehlsichtigkeiten meist sogar noch besser korrigieren, als eine Brille. Da sie direkt auf dem Auge aufliegen und kein störendes Brillengestell im Sichtfeld ist, gewährleisten sie stets ein scharfes Blickfeld. Zudem haben Kontaktlinsen noch weitere Vorteile wie in etwa, dass sie nicht beschlagen.
Was ist teurer – Kontaktlinsen oder eine Brille?
Die Anschaffung einer Brille übersteigt schnell die Kosten von Kontaktlinsen. Allerdings müssen diese regelmässig ausgetauscht werden und somit ist auf lange Sicht eine Brille wieder günstiger. Eine dauerhafte Alternative dagegen ist das Augenlasern. Die Behandlung ist zwar zunächst mit hohen Kosten verbunden, aber auf lange Sicht kostengünstiger als eine Sehhilfe.
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