- Gesunde Augen
Sehstörungen in der Schwangerschaft: Was Schwangere wissen sollten
- 4 Min. Lesedauer
- Veröffentlicht am 4. September 2024
Die Schwangerschaft bringt viele Veränderungen mit sich – sowohl körperlich als auch emotional. Dabei können auch die Augen betroffen sein. Viele werdende Mütter berichten von Sehproblemen, die oft auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen sind. In diesem Blogbeitrag erfährst du, welche Sehstörungen in der Schwangerschaft auftreten können, warum sie entstehen und wie betroffene Frauen damit umgehen können.
Warum können während der Schwangerschaft Sehstörungen auftreten?
Während der Schwangerschaft durchläuft der Körper zahlreiche hormonelle und physiologische Veränderungen, die auch die Augen betreffen können.
Hier sind die Hauptgründe, warum Sehstörungen in dieser Zeit häufig auftreten:
Hormonelle Veränderungen
Die Schwangerschaft führt zu einem Anstieg von Hormonen wie Östrogen und Progesteron. Diese Schwangerschaftshormone beeinflussen verschiedene Körperfunktionen und können auch die Tränenproduktion und die Stabilität der Hornhaut verändern, was zu vorübergehenden Sehstörungen führen kann.
Flüssigkeitsansammlung
Viele Schwangere erleben eine erhöhte Flüssigkeitsansammlung im Gewebe, die zu Schwellungen führt. Diese Schwellungen können die Form der Hornhaut verändern, was wiederum die Sehkraft beeinflusst und zu verschwommenem Sehen führen kann. In einigen Fällen kann eine plötzliche Flüssigkeitsansammlung auf eine Schwangerschaftsvergiftung (Gestose) hinweisen, weshalb es wichtig ist, dies ärztlich abklären zu lassen.
Veränderungen im Blutdruck
Schwangerschaftsbedingte Veränderungen im Blutdruck können ebenfalls Sehstörungen hervorrufen. Ein niedriger Blutdruck kann vorübergehend zu Schwindel und unscharfem Sehen führen, während Bluthochdruck in der Schwangerschaft mit ernsthaften Augenproblemen verbunden sein kann.
Diabetes während der Schwangerschaft
Etwa 5 von 100 Frauen entwickeln einen Schwangerschaftsdiabetes. Diese Erkrankung kann Veränderungen im Augeninnendruck und in der Netzhaut verursachen, was das Sehvermögen beeinträchtigen kann.
Migräne mit Aura
Schwangere sind häufiger von einer Migräne mit Aura betroffen, die mit visuellen Störungen wie Lichtblitzen einhergehen kann. Diese Symptome können die Sehkraft kurzfristig beeinflussen und unangenehm sein.
Änderungen im Sehvermögen durch Kontaktlinsen
Viele Schwangere berichten, dass ihre Kontaktlinsen während der Schwangerschaft weniger bequem sind. Dies kann auf die Veränderungen in der Hornhautform oder die erhöhte Tränenproduktion zurückzuführen sein.
Vorbestehende Sehfehler
Bei Frauen mit bereits bestehenden Fehlsichtigkeiten, wie Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit, können sich die Symptome während der Schwangerschaft verstärken. Hormonelle Veränderungen können bestehende Fehlsichtigkeiten verschärfen.
Welche Sehprobleme sind häufig bei schwangeren Frauen?
Während der Schwangerschaft können verschiedene Sehprobleme auftreten. Hier sind einige der häufigsten:
Augenflimmern
Augenflimmern äussert sich als das Sehen von Lichtblitzen, Schatten oder flimmernden Mustern, die in einem oder beiden Augen auftreten. Dieses Phänomen wird häufig durch hormonelle Veränderungen, erhöhte Flüssigkeitsansammlung oder Blutdruckschwankungen verursacht.
Verschwommenes Sehen
Ein weiteres häufiges Problem ist verschwommenes Sehen, bei dem schwangere Frauen vorübergehend Schwierigkeiten haben, Dinge klar zu erkennen. Das Lesen oder Fokussieren fällt dabei schwer, was oft auf Veränderungen in der Hornhautform und Flüssigkeitsansammlungen zurückzuführen ist. Auch hormonelle Einflüsse spielen hierbei wieder eine bedeutende Rolle.
Trockene Augen
Trockene Augen äussern sich durch ein Gefühl von Trockenheit, Jucken oder Brennen. Diese Beschwerden resultieren meist aus den hormonellen Veränderungen, welche die Tränenproduktion beeinträchtigen und sind besonders unangenehm beim Tragen von Kontaktlinsen. Hier sollte dann besser auf eine Brille umgestiegen werden.
Lichtempfindlichkeit
Ein weiteres häufiges Symptom ist die erhöhte Lichtempfindlichkeit, die das Sehen bei hellem Licht unangenehm macht. Auch hier sind hormonelle Veränderungen und Augenreizungen die Hauptursachen.
Sehstörungen bei Migräne mit Aura
Migräne kann während der Schwangerschaft von visuellen Störungen wie Lichtblitzen oder Zickzacklinien begleitet sein, die das Sehen temporär beeinträchtigen. Oft gehen Migräneanfälle auch mit Symptomen wie Übelkeit einher. Die Hormonschwankungen während der Schwangerschaft können diese Migräneanfälle begünstigen und die Sehprobleme verstärken. Es ist wichtig, bei häufigen oder starken Anfällen ärztlichen Rat einzuholen.
Flecken im Sichtfeld
Frauen, die Schwangerschaftsdiabetes entwickeln, können vorübergehende Veränderungen in ihrem Sehvermögen feststellen. Dazu gehören das Sehen von Flecken oder unscharfen Bereichen. Schwankungen im Blutzuckerspiegel können die Netzhaut und den Augeninnendruck beeinflussen, was zu diesen Sehstörungen führt. Es ist wichtig, solche Veränderungen ernst zu nehmen und regelmässig ärztlichen Rat einzuholen.
Was hilft gegen Sehstörungen in der Schwangerschaft?
Sehstörungen während der Schwangerschaft sind häufig, aber es gibt verschiedene Massnahmen, die helfen können, die Symptome zu lindern.
Hier sind einige hilfreiche Tipps:
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Regelmässige Augenuntersuchungen: Lasse deine Augen regelmässig vom Augenarzt kontrollieren, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
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Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinke ausreichend Wasser, um trockene Augen und Flüssigkeitsansammlungen zu reduzieren.
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Pausen beim Arbeiten am Bildschirm: Nutze die 20-20-20-Regel: Alle 20 Minuten auf etwas in 6 Metern Entfernung schauen, um die Augen zu entlasten.
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Künstliche Tränen: Verwende rezeptfreie Augentropfen, um trockene Augen zu befeuchten und Beschwerden zu lindern.
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Vermeidung von Reizstoffen: Halte deine Augen von Staub, Rauch und starken Lichtquellen fern; trage bei Bedarf eine Sonnen- oder Schutzbrille.
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Gesunde Ernährung: Ernähre dich während und auch nach der Schwangerschaft ausgewogen und gesund. Achte auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Antioxidantien, indem du Lebensmittel wie Karotten, Spinat und fetten Fisch in deine Ernährung einbaust.
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Stressreduktion: Während der Schwangerschaft ist es besonders wichtig, Stress abzubauen. Nutze Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen, um dein Wohlbefinden zu steigern und Stress zu reduzieren. Diese Techniken können dir helfen, sowohl deine körperliche als auch deine mentale Gesundheit zu unterstützen, was sowohl für dich als auch für dein Baby von Vorteil ist.
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Rücksprache mit deinem Arzt: Konsultiere bei anhaltenden oder schweren Sehproblemen deinen Frauenarzt oder direkt einen Augenarzt für weitere Massnahmen.
Obwohl Sehstörungen in der Schwangerschaft häufig vorkommen, können diese Ansätze helfen, die Symptome zu lindern und dein Wohlbefinden zu steigern.
Wann sollten Schwangere bei Augenproblemen zum Arzt?
Es ist wichtig, bei bestimmten Augenproblemen während der Schwangerschaft schnell zu handeln. Schwangere sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn sie Warnzeichen wie anhaltendes oder zunehmendes Augenflimmern erleben, da dies auf ernsthafte Probleme hinweisen kann. Ein plötzlicher Verlust der Sehschärfe oder das Verschwinden eines Augenbereichs sind ein dringender Notfall und erfordert sofortige ärztliche Hilfe. Starke Schmerzen, Druckgefühl oder Rötungen in den Augen sollten ebenfalls umgehend abgeklärt werden.
Bei Symptomen von Schwangerschaftsvergiftung (Gestose), wie Schwellungen, Kopfschmerzen oder Bluthochdruck in Kombination mit Sehstörungen, sollte ebenfalls sofort ein Arzt aufgesucht werden. Schliesslich sollten Rötungen, Eiterbildung oder übermässiges Tränen als Anzeichen einer möglichen Augenentzündung betrachtet werden, die ebenfalls ärztlich untersucht werden sollten.
Es ist wichtig zu wissen, dass die meisten Sehstörungen während der Schwangerschaft vorübergehend sind und in der Regel nicht zu einem dauerhaften Sehverlust führen. Viele Frauen erleben diese Veränderungen aufgrund hormoneller Schwankungen, die sich nach der Geburt nach und nach wieder normalisieren. Mit der Zeit verschwinden die Symptome grösstenteils von selbst. Dennoch ist es immer sinnvoll, bei Bedenken einen Arzt aufzusuchen, um sicherzustellen, dass es dir und deinem Baby gut geht.
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