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Korrektur von Weitsichtigkeit: Welche Möglichkeiten gibt es?

  • 4 Min. Lesedauer
  • Veröffentlicht am 23. Januar 2024

Weitsichtigkeit ist eine Fehlsichtigkeit, die deine Sehleistung im Alltag erheblich beeinträchtigen kann. Ob beim Lesen eines Buches oder beim Blick auf den Bildschirm – eine unscharfe Sicht ist eine Herausforderung. Doch keine Sorge, es gibt verschiedene Wege, um deine Sehschärfe zu korrigieren und die Welt wieder klar zu sehen. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles über die verschiedenen Korrekturmöglichkeiten für Weitsichtigkeit, vom klassischen Brillenglas über Kontaktlinsen bis hin zu modernen Laserverfahren.

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Was ist Weitsichtigkeit?

Weitsichtigkeit, fachlich als Hyperopie bekannt, beschreibt eine Sehstörung, bei der die Betroffenen Schwierigkeiten haben, nahegelegene Objekte scharf zu sehen. Die Ferne hingegen wird klar und deutlich wahrgenommen. Diese Fehlsichtigkeit hat seine Wurzeln in der Anatomie des Auges: Bei einem weitsichtigen Auge ist der Augapfel kürzer als normal oder die Brechkraft des Auges ist zu schwach.

Dadurch entsteht ein sogenannter refraktiver Fehler: Lichtstrahlen, die in das Auge einfallen, werden nicht korrekt auf der Netzhaut gebündelt, sondern treffen sich erst dahinter. Das Ergebnis: Nahe Objekte werden unscharf wahrgenommen, da ihr Bild nicht exakt auf der Netzhaut abgebildet wird.

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Wie lässt sich Weitsichtigkeit korrigieren?

Weitsichtigkeit lässt sich durch verschiedene Methoden korrigieren, darunter Brillen und Kontaktlinsen, aber auch dauerhafte Lösungen wie Laserbehandlungen oder ein refraktiver Linsenaustausch sind möglich.

Brillen

Brillen sind die traditionellste Methode zur Korrektur von Weitsichtigkeit. Sie nutzen speziell geschliffene Brillengläser, um die Lichtstrahlen so zu brechen, dass sie direkt auf die Netzhaut fokussiert werden. Dadurch können nahe Objekte wieder scharf gesehen werden. Brillen sind einfach zu verwenden, können aber bei Aktivitäten wie Sport oder bei extremen Wetterbedingungen unpraktisch sein. Brillen sind deshalb in einer grossen Vielfalt an Modellen erhältlich, die auf verschiedene Lebensbereiche und Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Speziell Lesebrillen sind eine einfache und zugängliche Option für Weitsichtigkeit. Sie sind speziell dafür konzipiert, die Sicht beim Lesen und anderen Tätigkeiten in Nahdistanz zu verbessern. Für Betroffene, die nur beim Lesen oder bei der Arbeit am Computer Schwierigkeiten haben, bietet eine Lesebrille eine praktische Lösung.

Kontaktlinsen

Kontaktlinsen liegen direkt auf der Augenoberfläche auf und korrigieren Weitsichtigkeit, indem sie die Lichtstrahlen ähnlich wie Brillen korrekt brechen. Sie bieten ein natürliches Sichtfeld und sind fast unsichtbar. Allerdings erfordern sie eine sorgfältige Pflege und sind nicht für jeden geeignet, beispielsweise für Personen mit trockenen Augen oder Unverträglichkeit sind sie nicht geeignet. Auch bergen Kontaktlinsen einige Risiken, über die du dich sorgsam informieren solltest, bevor du Kunstlinsen verwendest.

Allerdings verrutschen sie nicht so leicht wie eine Brille und beschlagen nicht, weshalb Kontaktlinsen beim Sport eine beliebte Wahl sind. Zudem gibt es sie in verschiedenen Ausführungen, die verschiedene Lebensstile und Tragegewohnheiten berücksichtigen. Tageslinsen sind beispielsweise ideal für alle, die die Flexibilität schätzen, da sie nach einem Tag einfach entsorgt werden können. Es gibt auch Wochen- und Monatslinsen, die länger getragen werden können.

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Nachtlinsen

Nachtlinsen, auch als orthokeratologische Linsen (Ortho-K-Linsen) bekannt, sind eine besondere Art von Kontaktlinsen, die du über Nacht trägst. Sie formen die Hornhaut des Auges sanft um, sodass du am nächsten Tag ohne Brille oder Kontaktlinsen klar sehen kannst. Dieser Effekt ist jedoch nur temporär. Sobald du die Nachtlinsen nicht mehr trägst, kehrt die Hornhaut allmählich zu ihrer ursprünglichen Form zurück.

Nachtlinsen sind besonders geeignet, wenn du tagsüber keine Sehhilfen tragen möchtest. Allerdings sind Nachtlinsen nicht für jede Art und jedes Ausmass von Weitsichtigkeit geeignet, daher ist eine individuelle Beratung durch einen Augenspezialisten notwendig.

Augenlaserbehandlungen

Bei einer Augenlaserbehandlung wird ein spezialisierter Laser verwendet, um die Form der Hornhaut so zu modellieren, dass ein scharfes Bild auf der Netzhaut entsteht. Es gibt zwei gängige Augenlasermethoden.

Die Femto-LASIK ist eine Weiterentwicklung der klassischen LASIK-Methode. Hierbei wird ein Femtosekundenlaser eingesetzt, um eine sehr dünne Hornhautschicht präzise abzutrennen und einen kleinen Deckel (Flap) zu erstellen. Anschliessend wird die darunterliegende Hornhaut mit einem Excimer-Laser so modelliert, dass die Lichtstrahlen wieder korrekt auf der Netzhaut fokussiert werden. Der Flap wird danach wieder zurückgeklappt. So gibt es nach der Behandlung keine offene Wunde und die Heilung erfolgt schnell. Die meisten Kunden berichten von einer sofortigen Verbesserung ihrer Sehleistung.

Die Trans-PRK ist eine oberflächliche Laserbehandlung, bei der kein Flap erstellt wird. Stattdessen wird die oberste Schicht (Epithel) der Hornhaut mit dem Laser entfernt und anschliessend die darunterliegende Schicht so bearbeitet, dass die Sehschärfe verbessert wird. Das Epithel der Hornhaut regeneriert sich von selbst wieder. Da dies jedoch einige Tage dauert, wird für diesen Zeitraum eine Schutzlinse in das Auge eingesetzt. Diese Methode ist besonders für Betroffene mit dünner Hornhaut geeignet.

Refraktiver Linsenaustausch

Der refraktive Linsenaustausch (RLA) ist eine weitere chirurgische Methode, bei der die natürliche Linse des Auges durch eine künstliche Intraokularlinse (IOL) ersetzt wird. Die körpereigene Augenlinse wird dabei vollständig entfernt. Diese Behandlung korrigiert deine Sehstärke dauerhaft und beugt zudem dem Grauen Star (Katarakt) vor, da sich die Kunstlinse nicht eintrüben kann.

Die implantierte Kunstlinse wird individuell auf deine Sehstärke angepasst und ist so konzipiert, dass sie in der Regel ein Leben lang im Auge verbleibt. Die Behandlung wird unter lokaler Betäubung durchgeführt und dauert nur wenige Minuten.

Was passiert, wenn man Weitsichtigkeit nicht behandelt?

Wenn Weitsichtigkeit unbehandelt bleibt, kann dies zu Augenbelastung, Kopfschmerzen, verschwommenem Sehen in der Nähe und einer generellen Verschlechterung der Lebensqualität führen. Im Kindesalter kann es zudem zu einer Schwachsichtigkeit (Amblyopie) kommen, wenn das Gehirn lernt, das Bild des weitsichtigen Auges zu ignorieren.

Bei Erwachsenen kann eine anhaltende Überanstrengung der Augen zu chronischen Kopfschmerzen und Augenmüdigkeit führen. Da die Augen versuchen, die Unschärfe zu kompensieren, überanstrengen sie schnell. Darüber hinaus kann das ständige Sehen in die Nähe ohne Korrektur zu einer Verschlechterung der Fernsicht führen. Eine adäquate Behandlung ist daher wichtig, um das Sehvermögen zu erhalten und die Lebensqualität zu verbessern.

Eine unbehandelte Weitsichtigkeit kann insbesondere bei Tätigkeiten, die ein scharfes Sehen in der Nähe erfordern, zu Problemen führen. Dazu gehören Arbeiten am Computer, Lesen, Handarbeiten oder jede andere Tätigkeit, die präzise visuelle Aufmerksamkeit erfordert. Die ständige Anstrengung, bei diesen Aktivitäten klar zu sehen, kann zu zusätzlichen Augenschmerzen führen.

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