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Brennende Augen: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

  • 6 Min. Lesedauer
  • Veröffentlicht am 4. Juli 2024

Brennende Augen sind ein weit verbreitetes und unangenehmes Symptom, das viele im Alltag betrifft. Ob nach einem langen Tag vor dem Computer, durch Allergien oder andere Umweltfaktoren – das Gefühl von brennenden Augen kann störend sein. Dieser Beitrag erklärt die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten für brennende Augen.

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Was sind die Ursachen für brennende Augen?

Brennende Augen können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden.

Trockene Augen

Trockene Augen entstehen, wenn die Tränenflüssigkeit nicht ausreichend ist oder zu schnell verdunstet. Dies kann durch lange Bildschirmarbeit, trockene Luft oder bestimmte Medikamente verursacht werden. Der Tränenfilm besteht aus drei Schichten: einer öligen Schicht, einer wässrigen Schicht und einer schleimigen Schicht. Ein Ungleichgewicht in einer dieser Schichten kann zur Verdunstung führen. Betroffene berichten häufig von einem sandigen oder kratzenden Gefühl im Auge, verbunden mit roten Augen und Brennen.

Allergien

Allergien gegen Pollen, Staub, Tierhaare oder andere Umweltstoffe können brennende Augen auslösen. Begleitsymptome sind oft Juckreiz, Rötungen und vermehrter Tränenfluss. Allergene lösen eine Immunreaktion aus, bei der Histamin freigesetzt werden. Dieser Stoff erweitert die Blutgefässe in den Augen, was zu Schwellungen und Brennen führt. Häufig treten diese Symptome saisonal auf, vor allem während der Pollensaison. Sie können aber auch ganzjährig bei Kontakt mit Hausstaubmilben oder Tierhaaren vorkommen.

Augeninfektionen

Bakterielle oder virale Infektionen wie eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) führen häufig zu brennenden Augen. Infektionen gehen oft mit Rötungen und Schwellungen einher. Bakterielle Infektionen verursachen oft einen gelblichen oder grünen Ausfluss, während virale Infektionen meist klaren, wässrigen Ausfluss zur Folge haben. Unbehandelte Infektionen können sich verschlimmern und auf andere Teile des Auges übergreifen, daher ist eine rechtzeitige Behandlung wichtig.

Umwelteinflüsse

Rauch, Smog, Zugluft und andere Umweltfaktoren können die Augen reizen und ein Augenbrennen verursachen. Auch Chemikalien wie Chlor im Schwimmbadwasser sind oft ein Auslöser. Diese Reizstoffe können die Schutzschicht der Tränenflüssigkeit zerstören, wodurch das Auge anfälliger für Irritationen wird.

Überanstrengung der Augen

Langes Arbeiten am Computer, Lesen oder Fokussieren auf kleine Objekte kann die Augenmuskulatur überanstrengen. Diese Überanstrengung, auch als Augenmüdigkeit bekannt, kann zu Trockenheit und Brennen führen. Regelmässige Pausen und das Befolgen der 20-20-20-Regel (alle 20 Minuten eine Pause machen und 20 Sekunden lang etwas in 20 Fuss Entfernung ansehen) helfen, die Augen zu entlasten.

Kontaktlinsen

Längerer Gebrauch oder unsachgemässe Pflege von Kontaktlinsen kann die Augen reizen und ein Brennen verursachen. Es ist wichtig, die Linsen regelmässig zu reinigen und auszutauschen. Kontaktlinsen bergen das Risiko, dass sie die Sauerstoffzufuhr zur Hornhaut beeinträchtigen, was zu Trockenheit und Irritation führen kann. Unsachgemässe Hygiene kann zudem zu Infektionen führen. Tageslinsen bieten oft eine sicherere Alternative, da sie das Risiko von Ablagerungen und Infektionen verringern.

Augenkrankheiten

Bestimmte Augenkrankheiten wie Blepharitis (Lidrandentzündung) oder das Sjögren-Syndrom (eine Autoimmunerkrankung) können ebenfalls brennende Augen verursachen. Blepharitis führt zu einer Entzündung der Lidränder, oft verbunden mit Schuppenbildung und Rötung. Das Sjögren-Syndrom betrifft die feuchtigkeitsproduzierenden Drüsen und führt zu extremer Trockenheit in Augen und Mund. Beide Zustände erfordern spezifische Behandlungen und können chronisch sein.

Kosmetika und Pflegeprodukte

Kosmetika, Gesichtsreiniger oder andere Pflegeprodukte können Inhaltsstoffe enthalten, welche die empfindliche Augenpartie reizen und ein Brennen verursachen. Duftstoffe, Konservierungsmittel und Farbstoffe sind dabei häufige Auslöser. Es ist ratsam, hypoallergene und parfümfreie Produkte zu verwenden und darauf zu achten, dass das Produkt nicht in die Augen gelangt. Ein gründliches Abschminken vor dem Schlafengehen kann ebenfalls Reizungen vermeiden.

Hormonelle Veränderungen

Hormonelle Schwankungen, insbesondere bei Frauen während der Menopause, können die Augenoberfläche trockener machen und zu brennenden Augen führen. Der Östrogen- und Progesteronspiegel beeinflussen die Tränenproduktion. Ein Ungleichgewicht kann zu einer verminderten Tränenproduktion und erhöhter Verdunstung führen.

Medikamente

Einige Medikamente, wie Antihistaminika, Antidepressiva und Blutdruckmittel können als Nebenwirkung trockene und brennende Augen verursachen. Diese Medikamente beeinflussen die Tränenproduktion oder die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit. Wenn Nebenwirkungen auftreten, sollte dies mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Möglicherweise können alternative Medikamente verschrieben werden, die weniger Auswirkungen auf die Augengesundheit haben.

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Welche weiteren Symptome können bei brennenden Augen auftreten?

Brennende Augen können eine Vielzahl von Begleitsymptomen mit sich bringen.

  • Rötung: Die Blutgefässe in der Bindehaut erweitern sich, beispielsweise durch eine Augenentzündung, eine Allergie oder Reizstoffe wie Rauch und Staub. Die Augenrötung tritt häufig mit Brennen auf und ist ein sichtbares Anzeichen für eine Reizung oder Infektion.
  • Tränende Augen: Übermässiger Tränenfluss kann als Reaktion des Auges auf Reizstoffe oder Trockenheit auftreten. Dies ist ein Abwehrmechanismus, um das Auge zu spülen und von Reizstoffen zu befreien, kann aber auch zu zusätzlicher Reizung führen.
  • Juckreiz: Ein häufiges Symptom bei allergischen Reaktionen, trockenen Augen oder Reizungen durch Fremdkörper oder Kontaktlinsen. Das Reiben der Augen zur Linderung des Juckens kann die Situation verschlimmern und zu Entzündungen führen.
  • Verschwommenes Sehen: Dies tritt auf, wenn die Augen überanstrengt sind oder eine Tränenfilmstörung vorliegt. Trockene Augen führen oft zu vorübergehendem verschwommenem Sehen, da der Tränenfilm ungleichmässig verteilt ist.
  • Fremdkörpergefühl: Das Gefühl von Sand oder Schmutz im Auge, häufig bei trockenen Augen oder Bindehautentzündungen. Dieses Gefühl entsteht durch unzureichende Befeuchtung oder Reizungen der Augenoberfläche.
  • Lichtempfindlichkeit: Auch bekannt als Photophobie. Betroffene mit Lichtempfindlichkeit empfinden helles Licht als unangenehm oder sogar schmerzhaft, was die Teilnahme an täglichen Aktivitäten einschränken kann.
  • Schwellungen: Schwellungen der Augenlider oder der Bindehaut werden oft durch allergische Reaktionen, Infektionen oder Verletzungen verursacht. Geschwollene Augenlider sind oft rot und juckend und können das Sehvermögen beeinträchtigen.
  • Augenschmerzen: Schmerzen im oder um das Auge können auf ernstere Erkrankungen wie Infektionen, Verletzungen oder Entzündungen hinweisen. Die Schmerzen können stechend, brennend oder dumpf sein und sind oft begleitet von anderen Symptomen wie einer Rötung oder einer Schwellung.
  • Verklebte Augen: An den Augenlidern, besonders nach dem Schlafen, kann eine Kruste auf eine bakterielle Infektion oder eine schwere Form der trockenen Augen hinweisen. Diese Krusten bestehen aus getrockneten Sekreten und können die Augenlider verkleben.
  • Müde Augen: Entstehen oft durch Überanstrengung, beispielsweise durch langes Lesen oder Bildschirmarbeit. Dies kann zu einem allgemeinen Gefühl der Erschöpfung und dem Wunsch führen, die Augen zu schliessen oder zu reiben. Regelmässige Pausen können müde Augen verhindern.

Diese Begleitsymptome können Hinweise auf die zugrunde liegende Ursache der brennenden Augen geben und sollten bei der Diagnosestellung berücksichtigt werden. Bei anhaltenden oder schweren Symptomen ist es ratsam, einen Augenarzt aufzusuchen.

Was kann ich selbst gegen brennende Augen tun?

Um brennende Augen zu lindern, kannst du Augentropfen mit künstlichen Tränen verwenden, regelmässige Bildschirmpausen einlegen, allergieauslösende Substanzen meiden, regelmässig lüften und ausreichend trinken. Auch kühle Kompressen auf den geschlossenen Augen können helfen. Bei anhaltenden Beschwerden solltest du einen Augenarzt aufsuchen.

Hier sind einige Tipps, die dir helfen können, brennende Augen zu lindern:

  • Verwenden von künstlichen Tränen (Augentropfen)
  • Regelmässige Bildschirmpausen einlegen
  • Allergieauslösende Substanzen meiden
  • Regelmässiges Lüften
  • Ausreichendes Trinken
  • Kühle Kompressen auf geschlossenen Augen
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Wann sollte ich bei brennenden Augen zum Augenarzt?

Wenn du bei brennenden Augen zusätzliche Symptome wie Rötungen, starke Schmerzen, Sehstörungen, Lichtempfindlichkeit oder ungewöhnlichen Ausfluss bemerkst, solltest du umgehend einen Augenarzt aufsuchen. Diese Symptome können auf ernsthafte Augenprobleme hinweisen, die eine sofortige ärztliche Behandlung erfordern.

Auch wenn die Beschwerden trotz Selbstbehandlung länger als ein paar Tage anhalten, ist es wichtig, einen Facharzt zu konsultieren. Anhaltende oder sich verschlimmernde Symptome können auf zugrunde liegende Erkrankungen hinweisen, die professionelle Diagnose und Therapie benötigen, um dauerhafte Schäden am Auge zu verhindern.

Wie werden brennende Augen diagnostiziert?

Die Diagnose von brennenden Augen beginnt mit einer gründlichen Anamnese, bei der der Augenarzt nach deinen Symptomen, deren Dauer und möglichen Auslösern fragt. Informationen zu deiner allgemeinen Gesundheit, Lebensgewohnheiten und aktuellen Medikamenten werden ebenfalls erfasst. Danach folgt ein grundlegender Sehtest, um die Sehschärfe zu überprüfen und mögliche Sehstörungen auszuschliessen.

Anschliessend wird eine Spaltlampenuntersuchung durchgeführt, um die verschiedenen Strukturen des Auges detailliert zu betrachten und Entzündungen oder Infektionen zu erkennen. Ein Test des Tränenfilms wird genutzt, um die Tränenproduktion und -qualität zu beurteilen. Bei Verdacht auf Schäden an der Hornhaut oder Bindehaut kommen spezielle Farbstoffe zum Einsatz. Falls nötig, können Bluttests oder Allergietests sowie bildgebende Verfahren wie die optische Kohärenztomographie (OCT) hinzugezogen werden, um eine genaue Diagnose zu stellen und die passende Behandlung zu planen.

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Wie werden brennende Augen beim Arzt behandelt?

Bei der Behandlung von brennenden Augen stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, die je nach Ursache und Schweregrad der Beschwerden individuell angepasst werden können.

  • Medikamentöse Therapie: Augentropfen, Gels, Salben oder orale Medikamente zur Linderung von Entzündungen, Infektionen oder Allergien können verschrieben werden.

  • Tränenersatzmittel: Künstliche Tränen zur Befeuchtung und Stabilisierung des Tränenfilms werden meistens empfohlen und sind in jeder Apotheke erhältlich.

  • Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen werden antibiotische Augentropfen oder Salben verschrieben.

  • Antihistaminika: Zur Behandlung von allergischen Reaktionen können antihistaminische Augentropfen oder orale Medikamente verwendet werden.

  • Steroid-Augentropfen: Zur Reduktion von starken Entzündungen werden oft kortisonhaltige Augentropfen eingesetzt.

  • Lidrandhygiene: Regelmässige Reinigung der Augenlider zur Behandlung von Blepharitis oder anderen lidrandbedingten Beschwerden.

  • Augenlidmassage: Speziell bei Meibom-Drüsen-Dysfunktion zur Verbesserung der Lipidschicht des Tränenfilms kann der Arzt dir bestimmte Massagetechniken zeigen.

  • Befeuchtende Augenmasken: Wärmemasken zur Stimulierung der Meibom-Drüsen und Verbesserung der Tränenqualität können angewendet werden.

  • Allergenvermeidung: Bei allergischen Ursachen wird geraten, die Auslöser zu identifizieren und zu meiden.

  • Lichttherapie: In einigen Fällen wird eine spezielle Lichttherapie zur Behandlung von Entzündungen und Dysfunktionen der Meibom-Drüsen angewendet.

  • Ernährungsanpassung: Omega-3-Fettsäuren und andere Nahrungsergänzungsmittel können zur Unterstützung der Augengesundheit empfohlen werden.

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